Im Jahr 2001 begannen die Überlegungen der wbg Nürnberg zur Entwicklung des Immobilienbestandes an der Ingolstädter Straße. Damals gab es Vermietungsschwierigkeiten aufgrund der vorhandenen Grundrisse, der baulichen Gegebenheiten und der gestiegenen Wohnbedürfnisse. Außerdem ergab sich für die in den Jahren ab 1930 errichteten Gebäude auch ein erheblicher sonstiger Investitionsbedarf.
Damals wurden die Gebäude Ingolstädter Straße 123-129, 131-137, 139-141 und 229-231 als umbaufähig eingestuft. Die Anwesen 143-167, 173-227, 233-235 und die Nerzstraße 25 sollten an die dort wohnenden Mieter verkauft oder nach deren Auszug im leerstehenden Zustand veräußert sowie die Bestände mit den Hausnummern 63-121 abgebrochen und die Flächen mit Reihenhäusern für Familien zu günstigen Kaufpreisen bebaut werden.
Im Laufe der Zeit haben sich dann grundsätzliche Veränderungen in diesen Planungen ergeben. Einerseits haben sich Grundlagen sowie Anforderungen geändert und andererseits hat der Austausch mit den Bewohnern zu neuen Erkenntnissen geführt.
Von ihnen hatten einige so viel in die Wohnungen investiert, dass sie lieber das Anwesen erwerben wollten.
So wurden dann nach reiflicher Überlegung und Abstimmung sowohl mit den Gremien der wbg als auch mit den Bewohnern die Anwesen Ingolstädter Straße 131-133 und 135-137 mit ihren kleinteiligen Wohneinheiten leergezogen und im Jahr 2002 umgebaut. So entstanden dann 24 moderne und nach EOF geförderte Zwei- bis Vier-Zimmer-Mietwohnungen.
In den Anwesen Ingolstädter Straße 139-141 entstand im Jahr 2004 mit dem „4-Liter-Haus“ der wbg ein energetisch optimiertes und innovatives Wohnprojekt. 4-Liter-Haus bedeutet, dass der Primärenergie-Bedarf, umgerechnet auf die neutrale Recheneinheit Heizöl, bei
4 Liter pro m² Wohnfläche und Jahr liegt. Vergleichbare, nicht energetisch modernisierte Wohngebäude liegen nach der vorgenannten Recheneinheit bei einem Verbrauch von
20-25 Litern. Vor dem Umbau befanden sich in den Häusern 24 kleinteilige Ein- und Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 860 m². Im Rahmen des Umbaus entstanden 12 zeitgemäße Drei-Zimmer-Wohnungen mit einer Gesamtwohnfläche von rund 918 m²; die Erweiterung ergibt sich durch den Anbau von Balkonen.
Die Eignung als Modellprojekt ergab sich aus der Situation, dass in direkter Nachbarschaft die baugleichen Anwesen Ingolstädter Straße 135-137 vorher nach den damaligen Maßgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) umgebaut wurden. Mit dem Modellprojekt konnte der finanzielle Mehraufwand und die Effizienz zwischen EnEV- und „4-Liter-Standard“ exakt belegt werden.
Bei den Umbauten stellte sich in der Nachbetrachtung allerdings heraus, dass die Raumhöhen den Fördervorgaben nicht entsprachen. So musste das weitere Handeln erneut auf den Prüfstand gestellt werden.
So wurden dann die Anwesen 101-103 abgebrochen und im Jahr 2010 durch einen zeitgemäßen modernen Neubau ersetzt. Es entstanden 12 nach EOF geförderte Drei-Zimmer-Mietwohnungen.
In einem weiteren Bauabschnitt wurden ebenfalls im Jahr 2010 die Anwesen Ingolstädter Straße 229-231 abgebrochen und durch einen Neubau mit 15 nach EOF geförderten Mietwohnungen mit einem Gemenge von zwei und drei Zimmern ersetzt.
Mit dem Abbruch der Anwesen Ingolstädter Straße 233-235 und Nerzstraße 25-29 bereitete die wbg im Jahr 2013 den städtebaulichen Abschluss ihrer Wohnanlage am Hasenbuck vor. Anstelle der abgebrochenen 3 kleinen Reihenhäuser und weiteren 8 Mietwohnungen aus dem Jahr 1930 entstanden 31 freifinanzierte Mietwohnungen im Passivhausstandard und eine Tiefgarage mit 32 Stellplätzen. Zusätzlich wurden 15 offene Stellplätze geschaffen. Das Wohnungsgemenge besteht aus 8 Zwei-Zimmer-Wohnungen, 16 Drei-Zimmer-Wohnungen und 7 Vier-Zimmer-Wohnungen, die alle barrierefrei ausgestaltet und mit einem Aufzug erschlossen werden. Zwei Wohnungen davon sind für Rollstuhlfahrer geeignet. Alle Wohnungen konnten zum Jahresanfang 2016 bezogen werden.
75 % der rund 60 „Reihenhäuser“ konnten bisher entweder an die darin wohnenden Mieter oder nach deren Aufgabe der Wohnung auf dem freien Markt zu günstigen Preisen veräußert werden. Die einzelnen Käufer hatten somit die Möglichkeit, individuell zu investieren oder auch selbst Hand anzulegen, was beim Rundgang deutlich wird.
„Insgesamt hat die wbg in den letzten 13 Jahren rund 16 Mio. Euro in die Wohnanlage am Hasenbuck investiert. Zusätzlich wurde vielen Menschen die Möglichkeit gegeben, günstig Eigentum zu erwerben und es selbst zu gestalten. Dieses Engagement hat dazu geführt, dass die Ingolstädter Straße eine deutliche Aufwertung bekam und die Belegungsstrukturen stabilisiert werden konnten“, stellt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira bei einem Rundgang durch das Quartier fest.