Groß­weiden­mühl­straße

Die wbg Nürnberg beabsichtigt die Entwicklung eines derzeit mit einer Gartenanlage genutzten Areals im Stadtteil St. Johannis im Westen Nürnberg. Das ca. 5.900 m2 große Grundstück liegt in direkter Nähe des Pegnitzgrundes und grenzt an die Brückenstraße, sowie die Großweidenmühlstraße. Geplant ist der Neubau eines Pflegeheimes sowie von geförderten Seniorenwohnungen mit den dazugehörigen KFZ Stellplätzen nach Stellplatzverordnung der Stadt Nürnberg.

Die Bebauung des Grundstücks soll aus städtebaulicher Sicht sowohl den südlichen Rand des Stadtteils hin zur Pegnitzaue ausformulieren, andererseits aber auch eine gute Verbindung des Stadtteils mit den Erholungsflächen im Pegnitzgrund und den dortigen Wegen für Fußgänger und Radfahrer gewährleisten. Die Aufteilung und Platzierung der Baumasse ist Wettbewerbsaufgabe. Im Folgenden sind die Wettbewerbsarbeiten dargestellt. Bei Klick auf die Bildergalerien sehen Sie die Bilder in voller Größe.

Wie drei Pavillons im Park an der Pegnitzaue, orientieren sich die Gebäude längs der Brückenstraße und staffeln sich angenehm von der Pegnitz hinauf zur Großweidenmühlstraße. Dabei bleibt der wertvolle bioklimatische Gehölz- und Baumbestand der südlichen Böschung weitestgehend unangetastet. Über eine Anzahl von externen und internen Höfen und Atrien werden die Baukörper mit dem Landschaftsraum verzahnt, es entstehen angenehme Übergänge. Die Dachbegrünung des südlichen Baukörpers und der Nutzung als Demenzgarten unterstützen diese gestalterische Leitidee.

Die zentrale Erschließung ist abgesetzt vom Kreuzungsbereich und funktional richtig angelegt. Dieser Bereich öffnet sich über die Cafeteria gut zur Pegnitzaue. Die Erschließung der Wohnungen liegt etwas versteckt im nach Westen angelegten Hof. Hier könnte etwas mehr Klarheit geschaffen werden, beispielsweise durch die Gestaltung des Hofes, zumal die auf dem Platz dargestellten Baumpflanzungen mit der darunter befindlichen Tiefgarage kollidieren. Zudem wäre eine ebenerdige direkte Anbindung an den Park wünschenswert.

Mit dem nördlichen Baukörper überschreiten die Verfasser das Baufeld zugunsten einer Überbauung der dort befindlichen Zufahrt zur Tiefgarage. Durch die vorgeschlagene Typologie der liegenden „Acht“ für die Baukörper des Pflegeheimes wird die Möglichkeit der Rundläufe in den Demenzgruppen nachgewiesen. Aufweitungen in den Fluren ermöglichen Begegnungsverkehr. Die Türbreite entspricht nicht den Anforderungen mit Gang- und Standflügel.

Positiv wird die Ausbildung der Dubletten und separaten Sanitärbereich und Vorraum gewertet. Die Erschließung der Seniorenwohnungen über ein offenes, im Außenklima befindliches Atrium ist denkbar, die Notwendigkeit von Windfängen in den Wohneinheiten wäre aber zu prüfen. Das eigenständige Wohnen wird hierdurch eindrucksvoll unterstrichen.

Freianlagen: Die wohlproportionierten extrovertierten Höfe bilden ansprechende, getrennte Vorzonen zum Pflege- und Wohnbereich. Leider befindet sich der Vorbereich der Pflegeeinrichtung etwas versteckt in einer zurückgezogenen Nordostecke der Anlage, während zur Straße hin die Tiefgaragenabfahrt, Müllaufstellfläche/Anlieferbereich und Nebenräume angeordnet sind. Die Durchgängigkeit des östlichen Baukörpers bis in den Auengrünraum wird begrüßt. Dort befinden sich attraktive nutzbare Freiräume für die Pflegeheimnutzer und -besucher. Der Demenzgarten wird den Anforderungen entsprechend abgeschieden auf der südlichen Dachfläche angeboten und ist eine attraktive Ergänzung zu den erdgeschossigen Freianlagen. Die in Grundrissen und Schnitten gezeigten unterbauten Baumstandorte ohne jegliche Substratschichten sind irreführend.

Insgesamt ist der Entwurf ein überzeugendes und gelungenes Beispiel für die Verbindung von Seniorenwohnen und Pflegeheim an dieser landschaftlich sensiblen Stelle in der Pegnitzaue.

Die Verfasser ordnen das Grundstück im Wesentlichen in zwei Baufelder. Im Norden zwei verschränkte LWinkel, welche eine Z-Form bilden und hier die Pflegeeinrichtung beherbergen, im Süden an der Böschungskante zum Freiraum der Pegnitz einen neungeschossigen, polygonal geformten Hochpunkt mit den geförderten Wohnungen. Dazwischen liegt ein parkähnlicher Grünraum, der verschiedene Funktionen aufnehmen soll.

Der Vorschlag mag zunächst überraschen, da man einen Hochpunkt mehr im Kreuzungsbereich Brückenstraße / Großweidenmühlstraße erwarten würde. Die Baukörper sind bei näherer Betrachtung aber stadträumlich sehr überlegt gesetzt. Die Höhen der Gebäude und deren städtebauliche Kanten nehmen Bezug auf das Umfeld, der Hochpunkt mit bescheidenem Fußabdruck an der Brückenstraße akzentuiert den Beginn des Quartiers St. Johannis, ohne mit unmaßstäblichen Großformen den Landschaftraum abzuriegeln. Die vorgeschlagene Verteilung der Erdgeschossnutzungen sollte in der Lage sein, eine gewünschte Verknüpfung mit dem umliegenden Quartier zu ermöglichen. Lediglich die Führung der Tiefgaragenzufahrt vor dem Haupteingang des Pflegeheims gibt Anlass zu Kritik.

Die dreibündige Grundrissorganisation ist, trotz eines hohen Erschließungsflächenanteils, vor allem im Erdgeschoss - der aber als Aufenthalts- und Begegnungsraum gedacht ist - , kompakt, überschaubar und lässt eine wirtschaftliche Bauweise und einen wirtschaftlichen Betrieb erwarten, wenngleich einige Detailpunkte, wie z.B. die Aufteilung des Demenzbereichs auf zwei Geschosse kritisch hinterfragt werden und einer Überarbeitung bedürften.

Erfreulicherweise sind die Dachflächen in das Nutzungskonzept einbezogen, auch die Vorschläge zur Fassadenbegrünung werden begrüßt, wenngleich sie im Detail sicher noch ausgearbeitet werden müssten. Überzeugend ist die Differenzierung in zwei Fassadenprinzipien. Die Fassaden des Wohngebäudes werden aus einer offenen und begrünten Balkon- und Loggienschicht gebildet. Die Pflegeeinrichtung erhält eine großzügige Lochfassade, welche vielfältige Außenbeziehungen ermöglicht.

Freianlagen: Die Verfasser stellen mit Rücksicht auf den erhaltenswerten Baumbestand das neue Ensemble selbstbewusst in die zweite Reihe. Nicht nur dadurch, sondern auch aufgrund der geringen GRZ kann die Atmosphäre des grünen Auenhangs durch das Grundstück hindurchfließend fortgeführt werden, in dem der neue Hochpunkt als „Gartenhaus“ attraktiv situiert ist. Dafür muss sich der stadtzugewandte Platz im Norden schmal halten und zusätzlich sämtliche logistische Funktionen der Anlieferung und Zufahrten beherbergen, was einerseits kritisch gesehen wird - auch bezüglich der Nebenanlagen im Wurzelschutzbereich - , andererseits geschickt kompensiert wird, indem sich das Gebäude an dieser Stelle sehr durchlässig gibt und so in den südlichen Auenraum hineinführt. Der dort liegende großzügige Gartenhof kann die Forderungen des Freiraumbedarfs der Pflege- und Wohneinrichtungen gut kombinieren, für die Demenzgruppen gibt es folgerichtig dazu einen eigenen Garten auf den Dachflächen des 5. OGs. Die Fortführung der Grünanlagen nach Osten zu den städtischen Einrichtungen ist gut gelöst und wird durch eine extensive Sitzstufenanlage bereichernd akzentuiert. So wird von den Verfassern insgesamt nicht nur eine gute Freiraumqualität für die Nutzer erreicht, sondern auch eine gute Freiraumvernetzung und damit Verankerung im Quartier.

Das Projekt bildet durch seine eigenständige städtebauliche Setzung einen wertvollen Beitrag zur Lösung der Aufgabe und kann trotz einiger Schwächen in seiner Gesamtheit überzeugen.

Die Arbeit interpretiert städtebaulich sehr geschickt den Übergang vom dichten Stadtquartier zu dem Gartenareal in der Flussaue. Das in der Höhe maßvoll gestaffelte Ensemble aus vier verwandten Baukörpern ist bewusst hinter dem Grünsaum zurückgesetzt. Trotz seiner betont lockeren Komposition als Cluster entsteht ein klarer zentraler Freiraum, von dem, wie von einem Dorfplatz, alle vier Häuser erschlossen werden. Der Baukörper an der Straßenecke öffnet sich mit einer Cafeteria zum Quartier, wird aber in seiner niedrigen Sonderrolle dort nicht einhellig gutgeheißen.

In der architektonischen Durchbildung gelingt es den Verfassern vorzüglich, eine einladende, kleinteilige, dem Gartengrundstück zuträgliche Anmutung zu erzielen. Die Freiräume sind abwechslungsreich gegliedert, ein attraktiver Garten für demente Bewohner liegt gut platziert im Süden an der grünen Böschungszone zur Flussaue hin. Das Konzept der Mischflächen passt gut zu dem lockeren Cluster, es müsste aber im Detail einige Klärungen erfahren (u. a. Tiefgarageneinfahrt). Die vorgeschlagenen aktiven Gartennutzungen im geschützten südlichen Baumbereich führen zu umfangreichen Eingriffen und sind dort nicht überzeugend. Die Anordnung der Pflegebereiche sind gut gelungen, die Aufteilung in drei Häuser geht jedoch mit erhöhtem baulichem und betrieblichem Aufwand einher. Die individuellen Wohngrundrisse mit ihren bewegten, differenzierten Erschließungsräumen werden ebenfalls gewürdigt. Es sind jedoch deutlich zu wenige Einheiten nachgewiesen.

Auch im Bereich der Stellplätze wird ein deutliches Defizit angemerkt. Kritisch gesehen werden auch der vermutlich hohe Herstellungsaufwand und der im Vergleich recht hohe Außenwandanteil. Ansonsten liegt die Arbeit hinsichtlich der Flächen- und Massenkennwerte im guten durchschnittlichen Bereich. Die Konstruktion ist konventionell, die Fassaden zeigen attraktive Anklänge an schlichte, farbig dekorative Architekturen der Nachkriegszeit.

Freianlagen: Die Verfasser propagieren mit der Platzierung und Ausformung der ins Quartier gerichteten Fassaden das Fortbestehen des grünen Saums. Diese spürbare Reminiszenz an die bestehende Gartenanlage und die damit einhergehende angenehme Aufenthaltsqualität innerhalb der kleinteiligen Strukturen werden als gelungen beurteilt. Die allseitigen Öffnungen ins Quartier und zur Aue bzw. den städtischen Einrichtungen vernetzen den wohlproportionierten Innenhof auf selbstverständliche und einladende Weise. Schlüssig und attraktiv liegt getrennt davon der Demenzgarten auf einer uferzugewandten Südterrasse. Die logistischen Anforderungen inkl. TG-Zufahrt sind in die fließenden Platz- und Hofräume gut integriert, ohne die Adressbildung der einzelnen Nutzungsbausteine zu konterkarieren. Kleinere Dachabschnitte werden den anliegenden Bewohnern der Obergeschoße niveaugleich angeboten und bereichern das Freiraumangebot. Insgesamt wird die Arbeit als städtebaulich und landschaftsräumlich sehr sensibel eingeschätzt. Sie entwickelt das Pflege- und Wohnheim als ein einladendes Ensemble einzelner Häuser im Grünen. Die ambitionierte Komposition und Gestaltung führen im Preisgericht jedoch zu Zweifeln hinsichtlich der betrieblichen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit und Angemessenheit.

Die Verfasser schlagen einen Z-förmigen Baukörper mit einem städtebaulichen Wohnhochpunkt direkt am Kreuzungsbereich der Großweidenmühlstraße und Brückenstraße vor. Die Anordnung des Pflegeheims und der mehrgeschossige Wohnpunkt definieren einen einladenden Quartiershof, der sich im östlichen Bereich der Wettbewerbsfläche zur Großweidenmühlstraße öffnet. Die grün mäandernde Pegnitzaue wird durch den Baukörper des Pflegeheims nicht tangiert. Die abgesetzte Lage des Wohngebäudes und des Pflegeheims lässt eine ost-west orientierte Durchwegung im Quartier zu. Die Grünbereiche auf dem südlichen Grundstück lassen eine hohe Nutzerqualität erwarten, die Bereiche der gemeinsamen Gartenbewirtschaftung aus Männer- und Frauenwohnheim sind positiv hervorzuheben.

Das Pflegeheim wird über den zentralen Quartiersplatz im nördlichen Bereich erschlossen. Die Anordnung von Foyer und Cafeteria in Verbindung mit dem Mehrzweckraum lässt eine gute Orientierung zu den Funktionseinheiten erwarten. Die Vertikalerschließungen sind richtig positioniert. Die Sockelzone ist geprägt durch die Funktionsbereiche Verwaltung und Personal. Die Gruppe Demenz bildet den Raumabschluss für den Quartiershof. Kritisch ist die direkte Anordnung der Bewohnerzimmer zum öffentlichen Bereich des Platzes zu sehen. Zudem ist durch die Platzierung des Wohnhauses und des Querriegels Pflege mit einer tiefen Verschattung zu rechen. Weiterhin ist mit einem höheren Organisationsaufwand zu rechnen, da die Gruppe Demenz auf zwei Ebenen abgebildet wird.

Die Zufahrt zum Untergeschoss liegt ungünstig im Bereich des schützenswerten Baumbestands. Die weiteren Wohngruppen in dem Z-förmigen Gebäude sind gut organisiert, der verschränkte Flur öffnet sich zu den Gemeinschaftsräumen. Die Ausprägung der Dubletten ist durch die Lage der Bäder ohne gemeinsamen Vorraum organisiert, was funktional möglich ist, aber nicht den Wünschen des Auslobers entspricht.

Der Wohnbereich wird in der Sockelzone durch die Tagespflege geprägt, weiterhin ist ein Baustein aus dem Ideenteil in der Sockelzone abgebildet. Die Wohngeschosse sind Die über einen Mittelflur organisierten Wohneinheiten sind ost-west orientiert, wobei die Flurzone mit den Verweilangeboten nicht überzeugen. Der Verkehrsflächenanteil ist vergleichsweise sehr hoch und überschreitet den Sollwert. Zudem ist die Erreichbarkeit der Tiefgaragenstellplätze nicht gelöst.

Es wird ein klassischer Massivbau mit Lochfassade vorgeschlagen. Die hinterlüftete Klinkerfassade wird durch vorgesetzte Betonelemente gegliedert. Das lässt einen wirtschaftlichen Unterhalt erwarten, die Gestehungskosten dürften aber überdurchschnittlich hoch sein. Die Fassade ist schlüssig, aber wenig identitätsstiftend.

Die Kennwerte GRZ/GFZ liegen im Vergleich zu den anderen Arbeiten im höheren Bereich. Der Flächenkennwert NF/VF pro Bewohner liegt nahe der Vorgabe mit ca. 49,9m2.

Freianlagen: Die Verfasser knüpfen im Norden mit einer Platzfläche großzügig an das bestehende Quartier an, die jedoch auch die Zufahrt zur Tiefgaragenrampe integrieren müsste - entgegen der Darstellung im Baumschutzbereich weiter im Osten. Die daraus resultierende Situierung der Baumasse im Süden bewirkt einen reduzierten rückwärtigen Grünraumanteil, was hinterfragt wird. Zudem liegen an der Platzfläche teils auch Individualräume ohne Puffer. Der Demenzgarten bedingt in seiner Lage die zwingende Umsetzung des Ideenteils des Männerwohnheims, was ebenfalls kritisch zu sehen ist. Die intensiv begrünten und nutzbaren Dachflächen können den geringeren Gartenanteil im EG teilweise kompensieren und den Bewohnern der Obergeschosse zudem schneller Zugang zum Freiraum verschaffen.

mt2 ARCHITEKTEN I STADTPLANER BDA, Nürnberg und Hackl Hofmann Landschaftsarchitekten, Eichstätt

Der vorgetragene städtebauliche Ansatz ist grundsätzlich denkbar und führt zu einer geringen Überbauung des Grundstücks und einer guten Anbindung der Freiflächen an Heim und Wohnhaus. Die zum Quartier hin orientierte Cafeteria liegt richtig und kann so zur gewünschten Kommunikation führen. Die Organisation der Geschosse des Pflegeheims ist leider zu beengt – besonders in den Flurflächen – und schematisch. Innenräumliche Qualitäten werden vermisst. Die Ausbildung der Dublette entspricht nicht den Wünschen der Nutzer. Der Vorschlag, den Raum zwischen Brückenstraße und Baukörper als „Esplanade“ auszubilden, wird grundsätzlich gelobt, die Umsetzung verbleibt aber unklar.


Bär Stadelmann Stöcker Architekten, Nürnberg und WGF Objekt Landschaftsarchitekten, Nürnberg

Der kompakte Entwurf ist grundsätzlich städtebaulich denkbar, die Positionierung und Höhenstaffelung der Baukörper ist nachvollziehbar. Die Cafeteria ist für externe Besucher nur schwer auffindbar. Die innenräumliche Organisation der Obergeschosse ist sparsam und grundsätzlich richtig gegliedert. Die Knappheit der Umgänge in den Demenzgruppen führt dazu, dass beiden Gruppen kaum getrennt geführt werden können. Die Erschließung des Wohnhauses ist ohne Qualität, die Tiefgaragenabfahrt liegt falsch. Bei den Freianlagen leidet der Vorschlag an einer zu geringen Ausarbeitung und ist in verschiedenen Bereichen – z. B. im Bereich des Eingangs – nicht ausreichend belegt.


raum3 Massari + Partner Architekten, Nürnberg und Kaiser+Juritza+Partner Landschaftsarchitekten, Stuttgart

Der Vorschlag, die Gebäude an der Kreuzung nach Osten abzurücken und so unter den vorhandenen Bäumen eine großzügig dimensionierte Vorfläche zu schaffen, überzeugt. In der Konsequenz rückt das Gebäude aber zu nahe an das Männerwohnheim, die dort vorgeschlagenen Freiflächen lassen sich aufgrund der Höhensituation nicht bewältigen. Letztlich wendet sich die Anlage vom im Osten anschließenden Quartier ab. Die Cafeteria liegt richtig, allerdings sind die Aufzüge vom Eingang aus kaum zu finden. Die den Innenhöfen zugeordneten Terrassen sind vollflächig überdeckt und leiden an der daraus folgenden mangelnden Belichtung. Leider wird nicht klar dargestellt, mit welcher Geschossigkeit die Teilnehmer das Wohnhaus vorschlagen.

Benkert Schäfer Architekten, München, H2M Architekten, Kulmbach und GTL Michael Triebswetter Landschaftsarchitekt, Kassel

Die aus fünf Baukörpern komponierte Arbeit, kann städtebaulich nicht überzeugen. Eine eindeutige Adresse fehlt, es wird kritisiert, dass drei der fünf Baukörper zusammengefügt werden und so mögliche Verbindungen in den Platzraum verhindert. Die Organisation ist weitläufig, die Gestaltung des Platzraums mit einem Demenzgarten und einem Cafégarten überzeugt nicht. Die überbaute Fläche ist so groß, dass ein bedeutender Teil des Landschaftsraums des Baumbestandes zerstört wird.


meck architekten, München und lohrer hochrein landschaftsarchitekten, München

Die städtebauliche Fügung der Arbeit kann das Preisgericht aufgrund der großen überbauten Fläche und der abriegelnden Wirkung des Pflegeheims nicht überzeugen. Die Überplanung der Freiflächen wird auf die Höfe konzentriert, zu den umgebenden Bereichen werden nur wenig Aussagen getroffen.


baum-Kappler architekten, Nürnberg und WLA Wengemuth Landschaftsarchitektur, Erfurt

Die Aufteilung der Baumasse in drei würfelförmige Gebäudeteile, grundsätzlich denkbar, führt hier aber zu einem großen Flächenanteil und ist in der Konsequenz daraus nicht wirtschaftlich. Besonders die Erschließung im Baukörper Seniorenwohnen verstellt eine mögliche Kommunikationszone. Die Qualität des südlich der Cafeteria angeordneten Innenhofs wird bezweifelt, die Orientierung von Bewohnerzimmern zu der Freifläche erscheint ungeeignet. Die Verbindung des Demenzgartens auf dem Dach mit dem Dachgeschoss über Spindeltreppen ist ungeeignet.


SRAP Architekten, Nürnberg und Studio B Landschaftsarchitektur, München

Die Arbeit präsentiert eine klare städtebauliche Lösung, die grundsätzlich nachvollziehbar ist, der aber gestalterische Qualitäten fehlen. Die Cafeteria liegt richtig. In den Obergeschossen leidet die innere Organisation aber unter langen, unbelichteten Fluren und verfügt über geringe innenräumliche Qualität. Der Wert NF+VF/Bewohner Pflege liegt zu hoch. Die Anlieferung ist beengt, die in diesem Bereich vorgeschlagenen Höhen sind nur schwer zu bewältigen.


Koczor Teuchert Lünz KTL Architekten, Rottweil und faktorgruen Landschaftsarchitekten, Rottwei

Die Positionierung des Wohngebäudes benachbart zur Kreuzung ist grundsätzlich denkbar, der so entstehende Freiraum zwischen Wohngebäude und Pflegeheim wird bei der Arbeit aber nicht aus der hier mögliche Platzraum ausformuliert. Die Ausbildung der Dublettenzimmer folgt nicht den Wünschen der Nutzer. Die Fassaden können den an diesem Ort erwarteten Gestaltungsanspruch nicht erfüllen. Die Positionierung der westlichen Baukanten führt zu großen Verlusten bei der vorhandenen Begrünung. In der Gestaltung der Freiräume bleibt die Arbeit schematisch, weiterführende Aussagen zur Nutzbarkeit der Flächen werden vermisst.


GEORG · SCHEEL· WETZEL ARCHITEKTEN ARCHITEKTEN, Berlin und Planstatt Senner, Überlinge

Die präsentierte städtebauliche Haltung und die Ausformung des Baukörpers können das Preisgericht nicht überzeugen, auch wenn die vorgetragene Kompaktheit grundsätzlich denkbar ist. Der Freibereich vor dem Eingang ist beengt und nicht attraktiv. Die Cafeteria liegt von der öffentlichen Einsehbarkeit abgewandt, der Bereich ist für Externe vom Eingang aus nur schwer auffindbar. In den Geschossen leidet die Anlage unter funktionalen Mängeln. Die Freianlagengestaltung mit den sich wiederholenden Bogenmotiven wirkt für den Ort unpassend.


Muck Petzet Architekten, München und el:ch Landschaftsarchitekten, Münche

Der überraschende Ansatz mit dem großen, ambitioniert geschichteten Baukörper passt nicht für diesen Ort, der nicht von innerstädtischer Dichte geprägt ist. In der Folge dieser Erkenntnis stellen alle weiterführenden Überlegungen zur Organisation der Anlage beachtenswerte Beiträge zur Aufgabenstellung dar, können aber die Grundproblematik nicht überlagern. Die Aussage, dass alle Bewohner zu den Terrassen und den Freianlagen wohnen, stimmt nur zum Teil. Viele Zimmer sind nach Westen orientiert und haben keinen Kontakt zur im Osten vorgeschlagenen Freifläche. Die Ausbildung des Erdgeschosses als offene, zur Brückenstraße einsehbare Parkierungsfläche negiert die Möglichkeiten, den öffentlichen Raum an dieser Stelle zu beleben.