Der Entwurf für den Neubau der Gretel-Bergmann-Schule geht aus einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb von 2013 hervor. Der Wettbewerb beinhaltete neben dem Neubau der Grundschule mit Hort auch den Entwurf für den Neubau der Bertolt-Brecht-Schule mit einer Sporthalle.
Der Neubau ist ein zweigeschossiger Baukörper, der sich aus zwei ineinander geschobenen Gebäudeteilen zusammenfügt. Grundschule und Hort befinden sich jeweils in einem dieser Baukörper, wobei sich die Räume jeweils um einen verglasten, nach oben offenen Innenhof gruppieren.
Die zwei Verbundenen Bauteile fügen sich perfekt in die Freifläche mit ein. Dabei werden Außenräume mit unterschiedlichem Charakter ausgebildet: Auf der Westseite entsteht ein einladender gemeinsamer Eingangshofbereich für Grundschule und Hort. Auf der Nord- und Südseite ist jeweils ein Pausenhof mit Bewegungsangeboten und Ruhezonen vorgesehen, auf der Ostseite erstreckt sich ein Schulgarten entlang des Gebäudes.
Der Unterrichtsbereich ist in vier Gruppierungen aufgeteilt, die aus jeweils vier Klassenräumen, einem Gruppenraum und einem Lehrmittelraum bestehen. Der Hort ist in vier Funktionsbereiche mit jeweils zwei Gruppen- und zwei Nebenräumen aufgeteilt. Die Mittagsbetreuung ist in einem separaten Bereich des Hort-Gebäudes untergebracht.
Die Grundschule ist als Halbtagsschule konzipiert und bietet Platz für 400 Kinder (4-zügig). Davon können bis zu 200 Kinder den achtgruppigen Hort und bis zu 80 Kinder die Mittagsbetreuung besuchen. Zur Verfügung stehen zwei Küchen mit je einem Bereich zur Ausgabe von warm angelieferten Mittagessen für jeweils ca. 140 Kinder.
Die WBG KOMMUNAL GmbH wird die Grundschule mit Hort für die nächsten 25 Jahre betreiben.
Die Gretel-Bergmann-Schule befindet sich im nördlichen Teil des Nürnberger Stadtteils Langwasser.
Das Gebäude wurde in einem Plusenergiegebäudestandard errichtet. Der Standard basiert auf einer hochgedämmten, luftdichten Gebäudehülle und einer effizienten Anlagentechnik: Die Be- und Entlüftung erfolgt über raumlufttechnische Anlagen. Die Außenluftansaugung/Luftaufbereitung erfolgt über einen Erdwärmetauscher. Dieses System beruht darauf, dass die Temperatur des Erdreiches zur Erwärmung und Abkühlung genutzt wird.
Zudem eine Photovoltaikanlage mit 153 kWp Leistung.
Die Schule ist barrierefrei gebaut: Die vertikale Erschließung erfolgt durch einen zentral gelegenen Aufzug. Flure und Türen sowie die damit verbundenen Bewegungsflächen werden gemäß DIN-Vorgaben geplant. Die Schule verfügt über mehrere Behinderten-WCs.
Zudem gibt es ein Blindenleitsystem auf dem Bodenbelag im Erdgeschoss. Taktile Indikatoren sowie Schriften an Handläufen und Türschilder sind ebenfalls vorhanden. Das Gebäude wird außerdem mit einer induktiven Höranlage ausgestattet. Auch die Außenanlagen sind barrierefrei gestaltet.
Fläche Schule Geschossfläche BGF Bruttorauminhalt BRI Grundfläche |
7.679 m² 32.688 m² 4.029 m² |
Stellplätze | 13 PKW-Stellplätze, 2 Behindertenstellplätze, 64 Fahrradstellplätze, 32 m² für Tretroller |
Gesamtkosten | 26 Mio. € |
Baubeginn | September 2015 |
Baufertigstellung | September 2017 |
Architekten | Ackermann + Renner Architekten GmbH, Berlin |
Freianlagen | birke zimmermann landschaftsarchitekten, Berlin |