Am 13. März 1990 wurde der erste Spatenstich für die Wohnanlage Hans-Fallada-Straße durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Peter Schönlein vorgenommen. Nach 20 Monaten Bauzeit sind am 01. November 1991 die ersten Mieterinnen und Mieter in die neuen Wohnungen der damaligen Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg mbH eingezogen.
In den folgenden Jahren wurden in drei Bauabschnitten rund 400 Wohnungen erstellt. 240 davon sind seniorengerecht ausgestattet und gehören zum "Betreuten Wohnen”.
Ziel der Konzeption war es damals, den vielen langjährigen Mieterinnen und Mietern der wbg seniorengerechte Neubauwohnungen in angemessener Größe anbieten zu können. Durch den Umzug in die Seniorenwohnungen konnten in vielen Fällen große Wohneinheiten freigemacht werden, in die Familien mit Kindern eingemietet wurden.
Durch den Umstand, dass außer der wbg zu diesem Zeitpunkt noch niemand sich Gedanken zum Wohnen im Alter gemacht hat und der Begriff "Betreutes Wohnen" in unserer Region noch ziemlich unbekannt war, gestaltete sich die Suche nach einem sozialen Kooperationspartner für die Betreuung schwierig. Nach längerem Suchen wurde jedoch mit der CAG, Christliche Arbeitsgemeinschaft, ein Partner gefunden, mit dem es bis heute eine gute Zusammenarbeit gibt.
Zusammen mit der CAG wurde ein Konzept erarbeitet, bei dem der ältere Mensch alle Dienste vermittelt bekommt, die er braucht, ohne dass er zu Zeiten, in denen er keine Dienstleistungen benötigt, hohe Betreuungspauschalen zahlen muss. Die Betreuungspauschale, die monatlich zusätzlich zur Miete und zu den Betriebskosten zu bezahlen ist, sollte so niedrig wie möglich sein. Deshalb wurde das Cafeteriaprinzip eingeführt. "Dieses Konzept ist bis heute einmalig in der Region Nürnberg", stellt wbg-Pressesprecher Dieter Barth anlässlich der Feier zum
15-jährigen Bestehen des Betreuten Wohnens der wbg fest.
Im ersten Bauabschnitt wurden 137 öffentlich geförderte Wohnungen, davon 74 mit seniorengerechter Ausstattung, gebaut. Die Kosten dafür beliefen sich auf rund 13,3 Mio. €. Die Wohnungen wurden in der Zeit vom November 1991 bis Februar 1992 bezogen. Die Miete liegt derzeit bei 5,60 €/m², zzgl. Nebenkosten.
Weitere 100 öffentlich geförderte Wohnungen, davon 74 mit seniorengerechter Ausstattung, 6 behindertengerechte Einheiten und 20 Mieterselbsthilfeobjekte, sowie 40 freifinanzierte, durch die Bundesanstalt für Arbeit bezuschusste Wohnungen für deren Bedienstete, und eine Gästewohnung wurden im zweiten Bauabschnitt errichtet, im Mai 1993 konnten sie bezogen werden. Die Gesamtkosten betrugen rund 15,85 Mio. €. Die Miete für die öffentlich geförderten Wohnungen liegt derzeit bei 6,40 €/m², zzgl. Nebenkosten.
In den Mietpreisen ist die regelmäßige Durchführung der Schönheitsreparaturen enthalten. Dies ist eine erhebliche Entlastung der Mieterinnen und Mieter und trägt dazu bei, dass die Wohnungen stets in einem sehr guten Zustand sind.
Im Januar 1994 wurde der dritte Bauabschnitt begonnen. Es entstanden 86 seniorengerechte Eigentumswohnungen mit einem Verkaufsvolumen von rund 11,40 Mio. €. Der Bezug erfolgte zum Jahreswechsel 1995/1996. Außerdem wurden 33 freifinanzierte Mietwohnungen für Pflegepersonal, ein Pflegeheim mit 96 Pflegeplätzen und vier Gewerbeeinheiten errichtet. Da die Wohnungen für Pflegekräfte aufgrund verschiedener Marktveränderungen als solche nicht mehr benötigt wurden, kamen sie als Eigentumswohnungen mit wahlweisem Anschluss an das "Betreute Wohnen” auf den Markt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 18,41 Mio. €. Die Fertigstellung und der Bezug des Pflegeheimes erfolgten zum Jahresende 1996.
Die Planung der gesamten Anlage erfolgte durch das damalige Architekturbüro Hennig, Schmidt, Guggenberger (HSG).