Bilanzpressekonferenz der WBG Nürnberg Gruppe für das Geschäftsjahr 2009 am 21. Mai 2010

”Das Konjunkturpaket II auf der Seite der Stadt Nürnberg und das Projekt ImmoPlus im Konzern der Städtischen Werke, zu dem die wbg Nürnberg GmbH seit 2004 mehrheitlich gehört, haben uns zwei neue Großkunden gebracht. Die neuen Aufgaben, die es zum Wohle unserer Gesellschafter und damit auch zum Wohle der Menschen in unserer Stadt zu erledigen gilt, stellen uns vor neue Herausforderungen. So sind für das Konjunkturpaket ein Volumen von rund 17 Mio. € abzuarbeiten und für künftige Aufgaben wie Schulneubauten Überlegungen anzustellen. Auch innerhalb des Konzerns haben wir uns mit Themenstellungen zu beschäftigen, die bisher nicht zu unserem Kerngeschäft gehörten. Diese zukunftsweisenden Aufgaben bringen neue Herausforderungen für uns, denen wir uns aber gerne stellen, und wir sind überzeugt, dass wir diese erfolgreich meistern werden”, eröffnet der technische Geschäftsführer Herbert Kümmerl, die Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2009.

Mit Geschäftsjahr sehr zufrieden

”Das Jahr 2009 war maßgeblich geprägt durch Erfolge im operativen Geschäft, ein gutes Jahresergebnis sowie Vorbereitungen und Entscheidungen für die mittelfristige Zukunft und die Weiterentwicklung der WBG Nürnberg Gruppe”, blickt auch der kaufmännische Geschäftsführer Frank Thyroff zurück.

”Wir sagen heute nicht ohne Stolz, dass die oben beschriebenen Beschlüsse der Gesellschafter Ausdruck des Vertrauens in die Leistungsfähigkeit der wbg sowie in deren Mitarbeiter/innen und ein strategisches Bekenntnis zu einem starken kommunalverbundenen Immobilienunternehmen sind”, führt Kümmerl weiter aus.

Bilanzsumme leicht gesunken

Die Bilanzsumme der WBG Nürnberg Gruppe war leicht rückläufig und hat sich von 505 Mio. €  im Vorjahr auf rund 503 Mio. € verändert.

Auf der Vermögensseite vermindert sich das Sachanlagevermögen insbesondere durch die Gebäudeabschreibungen; der Zugang von Modernisierungs- und Neubaukosten wird dadurch nicht sichtbar. Die Finanzanlagen erhöhten sich durch die Ausgabe eines Darlehens an die Städtische Werke Nürnberg GmbH. Im Bereich der Bautätigkeit erhöhte sich das Vermögen insbesondere aufgrund des Ankaufes des ATV-Geländes.

Dem stehen auf der Kapitalseite im Wesentlichen die Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen sowie der Rückgang der langfristigen Verbindlichkeiten gegenüber. Die Erhöhung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss des Berichtsjahres wird dadurch nicht sichtbar.

Eigenkapital deutlich gestiegen

Das Eigenkapital ist auf knapp 132 Mio. € (123 Mio. €) gestiegen und hat damit einen Spitzenwert erreicht.

Umsatzsteigerung erreicht

Der Umsatz im Jahr 2009 mit rund 102 Mio. € konnte im Vergleich zum Vorjahr mit rund 98 Mio. € deutlich gesteigert werden.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ist um rund 2,5 Mio. €, das sind rund 8,5 %, auf 31,2 Mio. € gestiegen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist von 17,4 Mio. € im Vorjahr auf rund 17,7 Mio. € gestiegen.

Die Durchschnittsmiete aller wbg-eigenen Wohnungen stieg pro Quadratmeter Wohnfläche und Monat um 0,13 € auf 5,01 €, die der WBG Nürnberg Gruppe um 0,13 € auf 5,10 €. Die durchschnittliche Miete laut Mietenspiegel liegt in Nürnberg bei 5,98 €/m² im Monat; die Mieten bei der WBG Nürnberg Gruppe damit immer noch deutlich darunter.

Forderungen/Erlösschmälerungen

Die Erlösschmälerungen (Leerstand und Mietverzichte) lagen im Jahr 2009 bei rund 1,8 Mio. €. Die Forderungen aus nicht gezahlten Mieten betrugen 1,5 Mio. € und die Ausbuchungen von uneinbringlichen Forderungen rund 1 Mio. €.

Tochtergesellschaften erfolgreich

Die im Jahr 1994 erworbenen Tochtergesellschaften NAG-Nürnberger Aufbaugesellschaft mbH und FWG-Fränkische Wohnungsbaugesellschaft mbH sowie die NORIMA Immobilien Dienstleistungen GmbH haben im Jahr 2005 erneut mit einem positiven Deckungsbeitrag das Gesamtergebnis der Unternehmensgruppe gestärkt.

Zur Realisierung des Konjunkturpakets II der Bundesregierung wurde zur Unterstützung der Bauverwaltung der Stadt Nürnberg die WBG KOMMUNAL GmbH gegründet. Hier werden 15 Projekte mit einem Volumen von 17,3 Mio. € abgewickelt.

Zahl verwalteter Objekte gestiegen

Zum 31. Dezember 2009 verwaltete die WBG Nürnberg Gruppe insgesamt 26 646 Einheiten (26 531), davon 18 026 eigene Mietwohnungen.

Mit den eigenen und fremden Wohnungen in der Verwaltung hat die WBG Nürnberg Gruppe nach wie vor einen Marktanteil von gut 10 % aller Mietwohnungen in der Stadt Nürnberg.

Fluktuation gestiegen

Die Fluktuationsrate innerhalb der Unternehmensgruppe ist von 9,67 % im Jahr 2008 auf 10 % im Jahr 2009 gestiegen. Aus wohnungswirtschaftlicher Sicht bedeutet eine höhere Fluktuationsrate, dass der Wohnungsmarkt dem Nachfrager gute Chancen zur Veränderung gibt.
Im Jahr 2009 konnten 187 Mietwohnungen (159) aus dem Neubau- und Umbauprogramm neu bezogen werden. Im Rahmen des Mieterwechsels haben 1 908 Haushalte ein neues Zuhause erhalten.

Entwicklung der Verkaufserlöse erfreulich

Im Geschäftsjahr 2009 beliefen sich die Umsatzerlöse im Bauträgergeschäft auf rund 6,1 Mio. € (5,2 Mio. €). Der Großteil der Umsatzerlöse resultiert aus dem Verkauf von Reihenhäusern und Eigentumswohnungen im Stadtteil Langwasser.

Bei Haushalten, die wirtschaftlich in der Lage sind, Eigentum zu erwerben, ist nach wie vor eine Nachfrageverschiebung weg von der Eigentumswohnung, hin zum Eigenheim festzustellen.

Instandhaltung auf hohem Niveau

Das hohe Niveau der Instandhaltungsausgaben für den Wohnungsbestand konnte in diesem Jahr wieder beibehalten werden. Die Bestandspflege hat auch künftig einen hohen Stellenwert.

Die WBG Nürnberg Gruppe hatte Ausgaben für laufende Instandhaltung und Modernisierung in Höhe von 29,7 Mio. €.

Die Aufwendungen für den Mieterwechsel beliefen sich auf rund 9,5 Mio. € (7,7 Mio. €). Beim Mieterwechsel werden zusätzlich zu den erforderlichen Instandhaltungsarbeiten je nach Notwendigkeit auch Modernisierungen, wie Einbau von Heizungen oder Überarbeitung von sanitären und elektrischen Installationen, vorgenommen.

”Mit diesen Ausgaben liegen wir erheblich höher, als in den Mieten für Instandhaltung kalkuliert”, erläutert der technische Geschäftsführer Herbert Kümmerl.

”Insgesamt investierten wir 2009 im Baubereich rund 67,5 Mio. € und leisteten damit einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigung des Handwerks in der Region”, so Kümmerl weiter.

Modernisierung geht weiter

Im Jahr 2009 wurden insgesamt 306 Wohneinheiten modernisiert.

Für das Jahr 2010 ist ebenfalls ein umfangreiches Modernisierungsprogramm vorgesehen.

187 Wohnungen fertig gestellt

Im Jahr 2009 wurden durch Neubau oder Umbau 187 Wohneinheiten fertig gestellt. Es handelt sich um 161 Mietwohnungen und 26 Eigentumsobjekte. Außerdem konnten 80 Stellplätze ihrer Bestimmung übergeben werden.

Bauüberhang

Im Bau befanden sich zum Jahreswechsel 12 Mietwohnungen aus dem Neubauprogramm.

Mitarbeiterzahl

Die WBG Nürnberg Gruppe beschäftigte 2009 durchschnittlich 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 9 Auszubildende. Im Herbst übernahm die Gruppe in Rahmen des Projektes ImmoPlus zudem 27 Mitarbeiter der N-Ergie.

Vermögens- und Ertragslage geordnet

Die Finanzlage der WBG Nürnberg Gruppe ist geordnet, und die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2009 jederzeit gegeben.

Die Ertragssituation ist befriedigend, da die Unternehmensgruppe nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist.

Der Cashflow als Kennziffer für den Rückfluss an finanziellen Mitteln aus der Unternehmenstätigkeit beläuft sich im Jahr 2009 bei der Unternehmensgruppe auf 21,2 Mio. €
(20,7 Mio. €).

wbg 2000 Stiftung

Die wbg 2000 Stiftung wurde im Jahr 2000 anlässlich des Stadtjubiläums gegründet und wird in einem eigenen Termin am Gründungstag über ihr Wirken berichten.

Besondere Vorgänge im Kalenderjahr 2009

Als wesentlicher Vorgang ist das altersbedingte Ausscheiden des langjährigen kaufmännischen Geschäftsführers Peter H. Richter zum 30.09.09 zu erwähnen.

Auch musste eine Entscheidung für die Anschaffung einer neuen wohnungswirtschaftlichen Software getroffen werden, da die Weiterentwicklung des vorhandenen Systems nicht mehr gewährleistet war.


Im Jahr 2009 wurde uns für unser Handeln eine Vielzahl von Preisen verliehen:

  • für das Konzept der Modernisierung der Parkwohnanlage West wurden der wbg Nürnberg GmbH im Rahmen eines bundesweiten Wettbewerbs ”Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen” eine Goldmedaille und Preisgeld in Höhe von 100 000 € überreicht
  • die Modernisierung der Anwesen Bernadottestraße 42-48 wurde mit dem Titel ”Effizienzhaus – Regionalsieger 2009” im Wettbewerb ”Energieeffizienz und gute Architektur” ausgezeichnet und im Rahmen des Bayerischen Bauherrenpreises zur Stadterneuerung mit einer ”Besonderen Anerkennung” versehen
  • Besondere Anerkennung des Deutschen Bauherrenpreises 2009 für das Projekt ”WAL – Wohnen in allen Lebensphasen”, Dresdener Straße 7-11
  • Verleihung des Audits berufundfamilie.


”Auf diese Auszeichnungen sind wir stolz, bestätigen sie doch unser Handeln auf ganz unterschiedlichen Gebieten”, freuen sich die Geschäftsführer Frank Thyroff und Herbert Kümmerl.

Fazit

”Wir sind davon überzeugt, dass wir auch unsere Ziele für das Jahr 2010 erreichen werden”, so Geschäftsführer Kümmerl bei der Bilanzpressekonferenz 2009.

Kümmerl führt weiter aus: ”Unser Augenmerk liegt verstärkt auf einer kontinuierlichen und zuverlässigen Wohnraumversorgung breiter Schichten der Bevölkerung. Wir denken derzeit intensiv darüber nach, wie wir einen Beitrag nicht nur zur Verbesserung der Energieeffizienz, sondern auch zur demografischen Veränderung leisten können.

Wenn wir wissen, dass die Menschen immer älter werden und so lange wie möglich zu Hause wohnen wollen, muss das Auswirkungen auf unser Handeln haben”.

Derzeit wird die bestehende interne Organisation der Unternehmensgruppe überprüft und, wo erforderlich, angepasst. ”Damit stellen wir uns auf für die neuen Aufgaben ein, die seitens unserer Gesellschafter auf uns warten. Insbesondere denke ich hierbei an den Bau von Schulen und deren Bewirtschaftung”, informiert Geschäftsführer Kümmerl am Ende der Bilanzpressekonferenz.

Anmerkung:
In Klammern stehen jeweils die Vergleichszahlen des Vorjahres

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