Corona-Auswirkungen bei der wbg-Unternehmensgruppe beherrschbar

Die seit Mitte März grassierende Corona-Pandemie beeinträchtigt das laufende Geschäftsjahr der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen und ihrer Tochtergesellschaften nur sehr bedingt. Die bisher unbekannte Situation eines völligen Shutdowns, verbunden mit einer massiven Ausgangsbeschränkung, führte zu unternehmerischen Entscheidungen wie der Anschaffung zusätzlicher IT-Ausstattung für mobiles Arbeiten und für Videokonferenzen. Durch die Aufrüstung im Bereich IT konnten zu Corona-Spitzenzeiten nahezu 75 % der wbg-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mobil und damit auch von zu Hause arbeiten. Konferenzen wurden in drei neueingerichteten Videokonferenzräumen abgehalten.

„Unsere im Jahr 2016 erarbeitete und seither in der Umsetzung befindliche Digitalisierungsstrategie hat dazu beigetragen, dass die wesentlichen Bereiche unseres Kerngeschäftes störungsfrei fortgeführt werden konnten“, gibt sich Frank Thyroff, kaufmännischer wbg-Geschäftsführer zufrieden.

Der Bereich Bestandsmanagement mit seiner Zuständigkeit für 20 000 Mietwohnungen und über 40 000 Menschen, die sie bewohnen, konnte sein Vermietungsgeschäft ohne Einschränkungen, über die seit 2018 in Betrieb befindliche digitale Vermietungsplattform fortführen.

Die Befürchtung, dass aufgrund der vom Bundesgesetzgeber geschaffenen Möglichkeit zur Aussetzung der Mietzahlung wesentliche Einnahmen wegbrechen, erwies sich als unbegründet. Es gab rund 200 Anfragen hinsichtlich der Stundung der Miete, die meisten der Mieterinnen und Mieter nahmen die Möglichkeit jedoch nicht in Anspruch. Gleiches gilt für die Gewerbekunden, die gestundete Mieten bereits nachzahlen.

Die Schließung der KundenCenter verhinderte zwar einen Face-to-Face-Kontakt zu den Mieterinnen und Mietern, durch das bereits 2014 eingeführte und in der Corona-Zeit personell verstärkte ServiceCenter, in dem alle Kundentelefonate bearbeitet werden, war der Kundenkontakt jederzeit sichergestellt.

Um zu gewährleisten, dass diese Einheit bei einer Betriebsschließung nicht betroffen sein wird, wurde sie isoliert und die Technik so aufgerüstet, dass die Gespräche auch aus dem Homeoffice angenommen werden können. Darüber hinaus wurde auch das Personal für die Bearbeitung eingehender E-Mails verstärkt. Zwischenzeitlich sind die KundenCenter wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet. Allerdings gelten die allgemeinüblichen Regeln wie Abstand und Mund- und Nasenschutz.

Im Vertrieb von Wohneigentum kam es zu wenigen Kaufvertragsrücktritten, die jedoch durch weitere Interessenten schnell neutralisiert werden konnten, so dass auch hier keine Beeinträchtigungen zu vermelden waren.

Auf den rund 60 über das gesamte Stadtgebiet verteilten Baustellen gab es anfangs Verzögerungen. Zum einen konnten Materialien, die aus dem Ausland bezogen werden, nicht angeliefert werden. Zum anderen gab es einen Ausfall von Handwerkern, die beispielsweise über Ostern ins benachbarte Ausland nach Hause gefahren sind und dann nicht mehr einreisen durften. Auch der Umstand, dass die Stadtverwaltung in den
Krisenmodus versetzt wurde, führte an verschiedenen Stellen zu Abstimmungsverzögerungen.

„Hier hatten wir teils dringenden und auch an manchen Stellen aufwändigen Steuerungsbedarf. Zwischenzeitlich laufen nahezu alle unsere Baustellen wieder planmäßig. Selbst die Bauleitung aus dem Homeoffice war dank unserer technischen Ausstattung kein Problem,“ stellt Ralf Schekira, wbg-Geschäftsführer für den technischen Bereich, erleichtert fest. Die Fortführung der großen Baustellen SchönLebenPark in Langwasser, GroßreuthGrün in Großreuth, Europan an der Pillenreuther Straße, die Bertolt-Brecht-Schule in Langwasser und die neue Schule am Thoner Espan sowie die der zahlreichen kleineren ist auch weiterhin sichergestellt.

Die Abbrucharbeiten auf dem ehemaligen Areal des Branntweinmonopols wurden Anfang 2020 begonnen und konnten trotz Corona planmäßig weitergeführt werden. Neue Baustellen wie die neue Sporthalle Am Tillypark, das neue Wohngebiet EichQuartier in Langwasser oder auch die Sanierung und Neubauten der Feuerwehrgerätehäuser an sechs Standorten in der Stadt wurden während der Pandemiezeit begonnen.

Zur Erhaltung des Immobilienbestandes kann auch das geplante Modernisierungsprogramm realisiert werden. Derzeit wird an 27 Häusern mit 256 Wohneinheiten gearbeitet. Dabei werden auch 11 Wohnungen durch Aufstockung neugeschaffen. „Es ist uns wichtig, dass wir ergänzend zu den umfangreichen Neubauaktivitäten in diesem Jahr auch wieder Verbesserungen im Wohnungsbestand realisieren können. Mit den Investitionen von rund 25,8 Mio. Euro in den Bestand senken wir z. B. den Heizwärmebedarf erheblich, sodass sich auch der CO2-Ausstoß verringert“, stellt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira fest.

„Die für die Hochphase der Pandemie bereits angekündigten Mietanpassungen auf unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen haben wir zum Wohle unserer Mieterinnen und Mieter bis zum Herbst ausgesetzt. Wir sind heute sehr dankbar dafür, dass die bei uns wohnenden Menschen ihre Mietzahlung sehr ernst nehmen und wir nahezu keine Ausfälle zu beklagen haben. Auch dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihr Bestes in der Krise gegeben haben, macht uns Mut, dass wir auch weiterhin gut durch diese schwierige Zeit kommen“, geben sich die beiden Geschäftsführer Frank Thyroff und Ralf Schekira zuversichtlich.

 

Fotos: wbg Nürnberg

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