Erstmals wurde die wbg Nürnberg GmbH für ein Gesamtkonzept für die energetische Sanierung und Entwicklung einer Großwohnanlage ausgezeichnet. Im Bereich der energetischen Sanierung von Bestandsgebäuden ist die wbg Nürnberg GmbH schon seit Jahren federführend tätig. Projekte wie das 3-Liter-Haus am Jean-Paul-Platz oder das Niedrigenergiehaus in der Bernadottestraße wurden über die Grenzen Nürnbergs hinaus bekannt und mit Preisen bedacht.
Nun prämierte Bundesminister Wolfgang Tiefensee die wbg im Rahmen des Wettbewerbs ”Energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen” mit Gold für ihr ”überragendes Gesamtkonzept für die Parkwohnanlage West”. Der Preis ist mit 100 000 € dotiert.
Das Konzept der wbg für die Anfang der 1960er Jahre gebaute und mittlerweile denkmalgeschützte Wohnanlage überzeugte die Jury vor allem durch die Vorschläge zur Einbindung der Mieter. Es ist in einem 10-Jahreszeitraum eine flächendeckende Erneuerung der Gebäudehüllen und der Technik in den Gebäuden geplant. Als städtebauliche Weiterentwicklung sollen manche Gebäude aufgestockt werden. Dadurch wird hochwertiger neuer Wohnraum geschaffen und damit die Umwelt geschont. Schon vor drei Jahren wurde in der Wohnanlage das Anwesen Bernadottestraße 42-48 vorbildlich energetisch saniert. Die Erkenntnisse aus dieser Sanierung fließen nun auch in das Gesamtkonzept ein.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, lobte einen Wettbewerb aus, um erstmals Konzepte zu fördern, die eine gesamte Wohnanlage in den Blick nehmen. Etwa 7,5 Prozent aller Wohnungen in Deutschland liegen in einer Großwohnsiedlung mit mehr als 1 000 Wohneinheiten. So lautete die Aufgabenstellung, Energie und Kosten in einer solchen Wohnsiedlung zu sparen und gleichzeitig die Lebensqualität zu verbessern.
Die Preisverleihung fand im Umweltforum in Berlin statt, wo Bundesminister Wolfgang Tiefensee (Mitte) die Auszeichnung an die beiden Geschäftsführer Peter H. Richter und Herbert Kümmerl sowie an die beteiligten Architekten Johannes Fritsch, Büro Fritsch & Knodt + Klug und Dr. Burkhard Schulze Darup (v.l.n.r.) überreichte.