Grundstein für die neue Bertolt-Brecht-Schule gelegt

Am heutigen Freitag wurde auf der Baustelle an der Karl-Schönleben-Straße der Grundstein für den Neubau des Kooperativen Schulzentrums Bertolt-Brecht-Schule (BBS) gelegt.

Am 18.04.2012 beauftragte der Stadtrat die WBG KOMMUNAL GmbH (WBG-K) mit der Durchführung eines städtebaulichen Realisierungswettbewerbes. Ein Jahr später beschloss der Stadtrat am 17.04.2013, die Verwaltung solle gemeinsam mit der WBG-K die Planungen für den Neubau der BBS im Rahmen einer Öffentlich-Öffentlichen Partnerschaft (ÖÖP) weiter vorantreiben. In der Folge wurde die Verwaltung vom Stadtrat am 26.04.2017 beauftragt, mit der WBG-K einen ÖÖP-Vertrag über die Fortführung der Planung, die Finanzierung (BayernLB und Sparkasse Nürnberg), den Bau und den 25-jährigen Betrieb der BBS zu schließen.

Die Planungen umfassen ein städtisches Gymnasium mit den Jahrgangsstufen 5 bis 12, eine städtische Realschule, Jahrgangsstufen 5 bis 10, und eine staatliche Mittelschule, Jahrgangsstufen 5 bis 9, sowie zwei weitere Klassen zum Erreichen der Mittleren Reife „9+2“. Die drei Schultypen werden von rund 1 850 Schülerinnen und Schülern besucht und von rund 200 Lehrkräften pädagogisch betreut.

Die Planungen der BBS enthalten auch eine 3-fach- sowie eine 4-fach-Sporthalle. Während der Schulzeit wird in den Hallen entsprechender Schulsport stattfinden. Als Eliteschule des Sports werden die Sporthallen außerdem auch außerschulisch von Kooperationsvereinen und Verbänden genutzt. Der außerschulische Sportbetrieb wird auch in den Schulferien stattfinden. Während die 3-fach-Sporthalle nicht als Versammlungsstätte im Sinne der Versammlungsverordnung geplant ist, wird die 4-fach-Sporthalle als solche bis zu 800 Personen, zzgl. 200 Personen auf den Zuschauerrängen fassen.

Zusätzlich wird die BBS ein Abendgymnasium mit rund 680 Schülerinnen und Schülern und 30 Lehrkräften beinhalten. Die geplante Schulküche im Erdgeschoss der BBS wird der Mittagsverpflegung von bis zu 1 600 Essensteilnehmern dienen. Die im Cook&ChilI-System in einer externen Küche produzierten Speisen werden gekühlt an die BBS geliefert, in der Schulküche erwärmt und an den Theken ausgegeben. Die Mensa umfasst rund 380 Sitzplätze, eine Bestuhlung im Außenbereich ist zusätzlich konzipiert. Sie wird von der Lebenshilfe Toleranz GmbH betrieben.

Auf den Dächern der Sporthallen wird ein Maximum an Photovoltaikfläche geplant. Der Strom wird größtenteils im Eigenverbrauch genutzt, nur geringe Mengen werden bei Überschuss in das Netz der N-ERGIE eingespeist. Die zentrale Wärmeerzeugung für Schule und Sporthallen erfolgt in der Grundlast über eine Wärmepumpe und ein angeschlossenes Sondenfeld (geothermische Nutzung der Erdsenke). Die Bohrtiefe hierfür beträgt rund 100 m, die Heizleistung der Wärmepumpe liegt bei ca. 350 kW. Die Spitzenlast des Wärmeverbrauches wird über einen Anschluss an das öffentliche Fernwärmenetz sichergestellt. Das Sondenfeld kann im Sommer zur passiven Kühlung der Räume genutzt werden. Die Wärmeverteilung innerhalb des Schulgebäudes erfolgt hauptsächlich über eine sogenannte Betonkernaktivierung.

Die Außenanlagen untergliedern sich in unterschiedliche Funktions- und Aufenthaltsbereiche. Ein Vorplatz am Ende der Achse „Große Straße“ wird die Hauptadresse und somit das öffentliche Entree der Schule bilden und über eine neue öffentliche Quartierspromenade das angrenzende Wohnquartier Langwasser anbinden. Dabei bleibt die „Sichtachse Sinnwellturm Kaiserburg“ erhalten. Der vorhandene schnelle Radweg wird um die Turnhalle herumgeführt und bleibt damit weiterhin bestehen.

Dezentrale, den Haupteingängen der Schule zugeordnete Pausenhöfe für die Unter- und Oberstufe werden durch Rücksprünge im Baukörper gefasst und sind als befestigte Bewegungs- und Aufenthaltsbereiche mit Sitz- und Spielobjekten geplant. Insgesamt fünf Innenhöfe bilden das Innere der einzelnen Baukörper und sind in Gestalt und Nutzung folgenden Thematiken und Grundmaterialien zugeordnet:

  • Spielhof mit Kletterskulptur auf einem Fallschutz-Kunststoffbelag
  • Naturhof mit Sukzessionsflächen und partiellen Natursteinplattenflächen für die Nutzung als Grünes Klassenzimmer
  • Skulpturengarten mit Werkbank und Ausstellungsstelen in wetterfestem Stahl
  • Lesehof mit mobilen Möbeln und Leseinsel auf hellen Natursteinplatten
  • Mensahof mit Stühlen und Tischen auf einem Holzdeck.

Für die Planung zeichnet das Büro Ackermann + Renner Architekten GmbH, Berlin, verantwortlich, das als Sieger aus dem Realisierungswettbewerb hervorging und bereits die Gretel-Bergmann-Schule als ersten Meilenstein realisiert hat.

Weitere Beteiligte sind unter anderem birke zimmermann landschaftsarchitekten, Berlin, die Ingenieurbüros Koppe GmbH, Nürnberg und Frey – Donabauer – Wich, Gaimersheim. Die Tragwerksplanung liegt in den Händen von Krebs+Kiefer Beratende Ingenieure GmbH, Darmstadt. Die Projektleitung bei der WBG-K haben die Architekten Sabine Stahl und Michael Schmidt. Als Generalübernehmer ist die Firma Ed. Züblin AG tätig.

Aus heutiger Sicht sind die Fertigstellung und der Einzug der Schule für die Osterferien 2022 vorgesehen.

„Für die Stadt Nürnberg und die Schulfamilie ist heute ein besonderer Tag. Wir legen heute nicht nur den Grundstein für den Neubau der Bertolt-Brecht-Schule, wir legen den Grundstein für das größte Schulneubauprojekt in der Geschichte der Stadt Nürnberg, und wir bereiten damit auch den Weg für die Weiterentwicklung zweier weiterer großer Schulen. Wir leisten damit einen erheblichen Kraftakt für nachfolgende Generationen“, freut sich Oberbürgermeister Ulrich Maly im Rahmen der Feierstunde.

„Für die wbg Unternehmensgruppe, insbesondere aber für die WBG KOMMUNAL GmbH, ist dieses Projekt eine Aufgabe mit besonderer Herausforderung. So haben wir in unserer nunmehr über 100-jährigen Unternehmensgeschichte noch nie ein Projekt mit einem Volumen von rund 170 Mio. Euro zu stemmen gehabt. Dieser Verantwortung sind wir uns bewusst und werden alles daransetzen, um sowohl Budget als auch Zeitplan einzuhalten. Dazu haben wir uns mit der Firma Züblin einen erfahrenen und leistungsfähigen Partner geholt“, stellt der Geschäftsführer der wbg-Unternehmensgruppe Ralf Schekira bei der Grundsteinlegung fest.

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