Kunst für den Nordostbahnhof

Kunst Nordost 2011 – Künstlerischer Wettbewerb am Nordostbahnhof

Die Siedlung Nordostbahnhof ist eines der wertvollsten städtebaulichen Ensembles in Nürnberg. Seit dem Jahr 2000 wird die umfassende Erneuerung der Siedlung aus dem Bund-Länder-Programm ”Soziale Stadt” intensiv gefördert. Hans-Joachim Schlößl, Leiter des Amtes für Wohnen und Stadtentwicklung konstatiert: ”Wir können schon heute einen deutlich erkennbaren und bereits vielfach bestätigten Erfolg dieser Bemühungen verzeichnen. Der von uns initiierte Kunstwettbewerb und dessen Ergebnis soll auch den Abschluss dieses 10-jährigen Prozesses symbolisieren und ein sichtbares Zeichen unserer gemeinsamen Arbeit setzen”.

Die Bewohner der Siedlung sind schon in der Vorbereitungsphase intensiv in das Projekt eingebunden worden. So wurde bereits im November 2009 eine Arbeitsgruppe (AG) Kunst Nordost 2011 gegründet, an der sich nicht nur Vertreter der wbg Nürnberg GmbH als Hauseigentümer, des Amtes für Wohnen und Stadtentwicklung und des Quartiermanagements, sondern vor allem interessierte Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Auch der Beirat für bildende Kunst hat das Projekt ausdrücklich begrüßt.

Die AG beschäftigte sich fast ein ganzes Jahr mit dem Thema Kunst im öffentlichen Raum. Dazu wurde zunächst von der Künstlerin und Kuratorin Regina Pemsl sachkundig und mit vielen interessanten Beispielen in das Thema eingeführt. Danach wurden Spaziergänge zu Kunstwerken im öffentlichen Raum in der Altstadt sowie Atelierbesuche bei Nürnberger Künstlern und Fachvorträge organisiert.

So gerüstet konnte die AG Kunst Nordost Kriterien für einen künstlerischen Wettbewerb erarbeiten und fünf Künstler für die Teilnahme unter den Bewerbern auswählen. Kriterien waren der thematische Bezug zur Siedlung, die Einbeziehung der Bewohner sowie die Dauerhaftigkeit und Benutzbarkeit des Objekts. Das Preisgericht wurde so gestaltet, dass die darin vertretenen Anwohner eine Stimme mehr als die Vertreter der beteiligten Institutionen hatten.

Am 21.10.2010 war es endlich soweit: unter dem Vorsitz von Peter Kampehl, dem derzeitigen Vorsitzenden des Beirates für bildende Kunst, tagte die Jury und kürte schließlich den Bildhauer Cristian Rösner, Nürnberg, mit seinem Entwurf zum Sieger. Der Künstler will zehn Betonquader als Sitzbänke gestalten, die entlang der Leipziger Straße platziert werden. Auf ihnen befindet sich jeweils eine Bronzeskulptur mit Sockel, die eine menschliche Figur in Verbindung mit einem Tier in unterschiedlichen Lebensaltern – den zehn Dekaden des Lebens – darstellt. In die Bänke werden von Bewohnern etwa tausend gestaltete „(Glücks)taler“ aus Ton eingelassen, die Raum zum Mitmachen und persönlichen Ausdruck bieten.
 
Die Jury konnte ein hohes Engagement und eine exzellente Qualität der eingereichten Vorschläge registrieren. Die weiteren beteiligten Künstler waren Meide Büdel, Reiner Hofmann, ”Zwischenbericht” Kerstin Polzin und Anja Schoeller und das Künstlerteam Jürgen Eckart und Ursula Rössner.

Die Arbeiten von Meide Büdel, Nürnberg, und ”Zwischenbericht” Kerstin Polzin, Berlin und Anja Schoeller, Fürth haben durch ihren hohen Intellekt und die Auseinandersetzung mit dem Thema Integration die Jury ebenfalls tief beeindruckt. Die wbg Nürnberg GmbH hat deshalb angekündigt, diese Ideen weiter zu verfolgen, damit sie in modifizierter Form ebenfalls zur Umsetzung gelangen können.

Die Realisierung des Kunstwerkes wird im Frühjahr 2011 erfolgen. Hierfür stehen 40.000 € zur Verfügung. An den Kosten werden sich sowohl die wbg Nürnberg GmbH mit einem erheblichen Betrag als auch das Bau- und das Wirtschaftsreferat der Stadt Nürnberg beteiligen.

”Wir freuen uns, dass wir mit diesem von der Jury ausgewählten Kunstwerk ein bleibendes Zeichen der Erneuerung setzen. Im Rahmen der Sozialen Stadt wurde vieles Positive angestoßen, was der Wohnanlage Nordostbahnhof ein neues Gesicht verliehen hat. Besonders freut uns das Mitmachen und sich Einbringen der Menschen, die hier im Quartier wohnen. Auch nach Auslaufen des Programms Soziale Stadt Ende 2011 werden wir unser Engagement im Quartier aufrecht erhalten. Der Realisierung des Kunstwerkes im kommenden Jahr sehen wir mit Freude entgegen”, stellt wbg-Sprecher Dieter Barth anläßlich der Ergebnisvorstellung fest.

Die für den Künstlerischen Wettbewerb eingereichten Vorschläge und Modelle werden noch eine Woche im Bürgertreff Nordostbahnhof, Leipziger Straße 20, öffentlich ausgestellt. Dafür gibt es extra lange Öffnungszeiten, nämlich von Montag, 25.10.2010 bis Samstag, 30.10.2010, jeweils von 13.00 bis 18.00 Uhr.
 
Nürnberg, 25. Oktober 2010
Amt für Wohnen und Stadtentwicklung

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