Modellprojekt "Selbst bestimmtes Wohnen im Alter"

Nach nur sechs Monaten Bauzeit können in der Ingolstädter Straße 139-141 die ersten Mieterinnen und Mieter in ein voll saniertes und umgebautes Gebäude mit minimalem Energiebedarf einziehen. Erneut realisierte die WBG Nürnberg Gruppe im Rahmen der Produktlinie "HousingInnovativ" ein energetisch optimiertes und innovatives Wohnprojekt. Durch Bürgermeister Horst Förther wurden kleine Willkommensgeschenke an die neu eingezogenen Mieterinnen und Mieter übergeben.

4-Liter-Haus bedeutet, dass der Primärenergie-Bedarf, umgerechnet auf die neutrale Recheneinheit Heizöl, bei 4 Liter pro m2 und Jahr liegt. Vergleichbare, nicht energetisch modernisierte Wohngebäude liegen bei einem Verbrauch von 20-25 Litern nach der vorgenannten Recheneinheit.

Bei diesem Modellprojekt handelt es sich um zwei Mehrfamilienhäuser Nach einer Bauzeit von nur knapp 8 Monaten konnten die Bewohnerinnen des Modellprojektes "Selbst bestimmtes Wohnen im Alter" zum Jahreswechsel 2003/2004 in ihre neuen Wohnungen einziehen. Heute hat sich die Gruppe den Namen "Olga" gegeben: "Oldies leben gemeinsam aktiv".

Seitens der wbg – Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg mbH wurden die beiden Häuser Chemnitzer Straße 2-4 komplett modernisiert und rund eine Million Euro investiert. Es wurden die Wohnungen über Laubengänge mit einem neuen Aufzug erschlossen, die alten Treppenhäuser entfernt. Zur Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität wurden an der Rückseite des Gebäudes nachträglich Balkone montiert und eine vorhandene Grünfläche durch die Bewohnerinnen als Garten angelegt. Die Planungen stammen aus dem Architekturbüro Semmer-Rammensee-Dietz.

Die insgesamt 12 Seniorinnen haben als Leitspruch den Satz von Nazim Hikmet gewählt:
Wir möchten sein:
Einzeln und frei wie ein Baum
und brüderlich wie ein Wald.
 
Sie teilen sich 11 Wohneinheiten und eine Gemeinschaftswohnung sowie den Garten. "Unser Wunsch ist es, bei allen Schwierigkeiten doch fröhliche und zufriedene "Alte" zu werden. Dieses Ziel lässt sich am besten in Gemeinschaft mit Gleichgesinnten verwirklichen und erreichen, gemeinsam in einer Hausgemeinschaft, frei, aber nicht allein, in gegenseitiger Unterstützung durch die Mitbewohner", sagt Dorothea Hoffmeister aus der Gruppe der Bewohnerinnen. "Für diesen neuen Lebensabschnitt hat jede von uns vieles hinter sich gelassen: nicht nur die altvertraute Umgebung, sondern auch altvertraute Denk- und Lebensgewohnheiten.

Damit der Begriff "Selbst bestimmtes Wohnen" nicht nur auf dem Papier steht, sondern auch wirklich stattfindet, haben die Gruppe und die wbg ein für die wbg bisher einmaliges Vertragskonstrukt entwickelt. Die Gruppe mietet als BGB-Gesellschaft gesamtschuldnerisch das Objekt an der Chemnitzer Straße 2-4. Gruppenintern wird festgelegt, wer welche Wohnung belegt und in welcher Form die Betriebskosten umgelegt werden. Die Miete wird auf ein gemeinsames Konto einbezahlt, von dem dann die wbg den Gesamtmietbetrag abbucht.

"Erklärtes Ziel aller Beteiligten war: Wir schaffen ein Objekt, in dem und mit dem sich alle wohl fühlen. Das soll gelten für die Menschen, die darin wohnen, und für den Investor. Ich glaube, dass ich mit Fug und Recht sagen kann, dass uns die Umsetzung einer neuen Idee hervorragend gelungen ist. Als ein Zeichen der hohen Zufriedenheit der Bewohnerinnen kann auch der blühende Garten angesehen werden. Hier kann man sich doch einfach wohl fühlen. Dieser Garten wurde von der wbg nur vorbereitet, von den Damen selbst bepflanzt und gepflegt. Auch das ist ein Stück gelebte Gemeinsamkeit" sagt wbg-Geschäftsführer Peter H. Richter bei der Einweihungsfeier.

"Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit diesem Projekt einen Meilenstein für die künftigen Wohnformen im Alter gesetzt haben. Die wissenschaftliche Begleitung wird, das will ich mal unterstellen, diese Überzeugung in einem Jahr bestätigen" so Richter weiter.

Das Modellprojekt wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unter der Leitung von Bundesministerin Renate Schmidt als vorbildlich und überregional beispielgebend eingestuft und deshalb mit einem Zuschuss von 175 000 EUR gefördert.

Die Bayerische Oberste Baubehörde im Bayerischen Staatsministerium des Innern fördert die wissenschaftliche Begleitung des Projektes, die auf zwei Jahre angelegt ist, mit einem Betrag von 12 000 EUR.

<link file:498 _blank download herunterladen der datei>Pressemitteilung der Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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