Die Stadt Nürnberg hat die WBG KOMMUNAL GmbH mit dem Neubau bzw. der Sanierung von derzeit sechs Standorten der Freiwilligen Feuerwehren in Nürnberg beauftragt. Nun beginnen auch die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses (FWGH) des Löschzuges Gartenstadt der Freiwilligen Feuerwehr Nürnberg. Somit wird nun an allen Standorten der ersten Charge des Auftrages gearbeitet. Zusätzlich zum Ortsteil Gartenstadt sind dies die Bauvorhaben in Buch, Eibach, Kornburg, Worzeldorf und Moorenbrunn.
Das Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Gartenstadt wird mit drei Stellplätzen für die vorhandenen Einsatzfahrzeuge, einem angeschlossenen eingeschossigen Lagerbereich und einem zweigeschossigen Funktionstrakt mit Umkleiden und Schulungsraum am Wacholderweg nach den Vorgaben aus dem „Muster FWGH – Modul 1-6“ der Stadt Nürnberg sowie der aktuellen gültigen DIN 14092 Feuerwehrhäuser (Deutsches Institut für Normung e.V.) in System-/Modulbauweise neu gebaut. Eine Erweiterungsmöglichkeit für einen Stellplatz ist in der Planung berücksichtigt.
Der Neubau ist sowohl funktional und wirtschaftlich in der Errichtung als auch nachhaltig für einen dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb und Unterhalt konstruiert. Zudem sichert die Baumaßnahme den Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr Gartenstadt durch eine zukunftsorientierte Planung unter Berücksichtigung der Nachwuchsförderung und sorgt damit für die Sicherung des Betriebs der Feuerwehr Gartenstadt als integraler Bestandteil der kommunalen Sicherheitsarchitektur der Stadt Nürnberg. Besonderes Augenmerk gilt auch bei diesem Projekt dem Gesundheitsschutz, der Geschlechtertrennung, der Ausfallsicherheit und dem Weiterbetrieb im Katastrophenfall.
„Mit dem Startschuss für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in der Gartenstadt ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Sicherheit und den Feuerschutz in der Gartenstadt, aber auch für den ganzen Nürnberger Süden getan“, freut sich Bürgermeister Christian Vogel.
„Die Gartenstadt ist ein zentraler und wachsender Stadtteil in Nürnberg. Heute liegt der frühere ‚Vorort Gartenstadt‘ fast mitten in der Stadt. Umschlossen wird die Gartenstadt z. B. vom Rangierbahnhof im Norden, dem Staatshafen im Süden, der A 73 und dem dahinterliegenden Reichswald im Osten, dies zeigt auch die Bedeutung der Feuerwehr im Stadtteil“, beschreibt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich den Standort.
Seit 1970 ist die Freiwillige Feuerwehr Gartenstadt darüber hinaus als Einheit des erweiterten Katastrophenschutzes tätig.
Der Neubau birgt beste Voraussetzungen für die Helferinnen und Helfer und sorgt für optimale Einsatzabläufe. In ihm ist die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) untergebracht sowie der sogenannte Alarmpoint, eine Kleider- und Stiefeltrocknung für die Einsatzbekleidung und die nach Geschlechtern getrennten Umkleiden (Weißbereich).
Der Alarmpoint verfügt über einen Alarmmonitor, der den Einsatzkräften, insbesondere den Führungsdienstgraden, eine erste Übersicht über Alarmstichwort, Einsatzort und die alarmierten Einheiten bietet. Dies dient unter anderem dem schnelleren Überblick über die Lage und der Einteilung der vorhandenen Mannschaft.
Die Fassade wird als vorgesetzte Klinkerfassade mit innenliegender Dämmschicht ausgeführt. Es werden verschiedene Anleiterpunkte inklusive Podest und Fassadenschutz an der Fassade zu Übungszwecken montiert. Das gedämmte Dach erhält eine extensive Begrünung. Das Grundstück wird über eine Zaunanlage eingefriedet, elektrische Schiebetore ermöglichen die Zufahrten. Die nicht versiegelten Außenanlagen werden mit einheimischen Sträuchern, Gehölz und Einzelbäumen bepflanzt. Es sind 25 PKW Stellplätze für die PKW der Feuerwehreinsatzkräfte (Alarmpark-plätze) vorgesehen, wovon einer als Stellplatz für Behinderte ausgewiesen wird. Des Weiteren werden 16 Fahrradstellplätze errichtet.
Der Standort sichert das schnellstmögliche Eintreffen der Einsatzkräfte am Einsatzort und bietet neben der einsatzrelevanten Infrastruktur des Weiteren die Möglichkeit zu theoretischen wie praktischen Ausbildungseinheiten, die dem Erhalt der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr dienen. Ein wichtiges Ziel ist hierbei die Nachwuchsgewinnung und -förderung, dem auch durch den Unterhalt einer Jugendfeuerwehr Rechenschaft getragen wird.
Das Feuerwehrhaus ist 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr betriebsbereit, je-doch nicht ständig mit Personen besetzt. Der Löschzug Gartenstadt hat derzeit eine Stärke von 58 Einsatzkräften. Zusätzlich dient die Liegenschaft der Feuerwehr Nürnberg im Bedarfsfall als Befehlsstelle oder Versorgungs- und Logistikstandort.
Das 4.324 m² große Grundstück wird neu zugeschnitten und vom Liegenschaftsamt der Stadt Nürnberg als Erbpacht vom Bayerischen Forst übernommen. Der bisherige Standort in der Minervastraße 47 wird aufgelassen. Die Planungen stammen von Kölling Architekten BdA, Bad Vilbel und vom TGA Planungsbüro HDH Nürnberg GmbH, Nürnberg. In den Standort Gartenstadt investiert die Stadt Nürnberg rund
5,4 Mio. €.