Neues Feuerwehrgerätehaus für Katzwang

Am 25.10.24 wurde der Grundstein für das Feuerwehrgerätehaus Nürnberg-Katzwang gelegt. (v.l.n.r.): Bürgermeister Christian Vogel, Oberbranddirektor Volker Skrok, Oberbürgermeister Marcus König, Baureferent Daniel F. Ulrich, Marcus Haas (Kommandant der FF Katzwang) und Ralf Schekira, Geschäftsführer der WBG KOMMUNAL GmbH. Foto: Julian Wachtler, wbg Nürnberg

Die WBG KOMMUNAL GmbH hat von der Stadt Nürnberg den Auftrag, die Überarbeitung von derzeit 18 Standorten der Freiwilligen Feuerwehren in Nürnberg vorzunehmen. Sechs Standorte sind bereits abgeschlossen. Nun beginnen die Arbeiten für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses (FWGH) für die Freiwillige Feuerwehr Nürnberg-Katzwang.

Oberbürgermeister Marcus König dazu: „Die Freiwilligen Feuerwehren sind ein starkes Stück Nürnberg: Sie sorgen für Sicherheit, helfen im Katastrophenfall und sind ein wichtiger Teil der sozialen Gemeinschaft. Ich danke allen Mitgliedern der Wehr für ihren Dienst. Mit der heutigen Grundsteinlegung für das neue Feuerwehrgerätehaus halten wir unser Versprechen, die Feuerwehrgerätehäuser Schritt für Schritt zu sanieren oder neu zu bauen – und das auch in Zeiten knapper Kassen.“

Das FWGH wird mit drei Stellplätzen für die vorhandenen Einsatzfahrzeuge, einem angeschlossenen eingeschossigen Lagerbereich und einem zweigeschossigen Funktionstrakt mit Umkleiden und Schulungsraum in der Strawinskystraße in typisierter Bauweise neu gebaut.

Zukunftsfähige und nachhaltige Bauweise

Der Neubau entspricht in der Planung den funktionalen Erfordernissen und ist sowohl nachhaltig als auch für einen dauerhaft wirtschaftlichen Betrieb und Unterhalt konstruiert. Zudem sichert die Baumaßnahme den Erhalt der Freiwilligen Feuerwehren durch eine zukunftsorientierte Planung unter Berücksichtigung der Nachwuchs-förderung. Sie ist auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Betriebs der Feuerwehren und der kommunalen Sicherheitsarchitektur in Nürnberg. Das FWGH dient der Feuerwehr Nürnberg im Bedarfsfall als Versorgungsstandort und „Leuchtturm“ im Katastrophenfall.

Besonderes Augenmerk gilt bei diesen Projekten dem Gesundheitsschutz, der Geschlechtertrennung, der Ausfallsicherheit und dem Weiterbetrieb im Katastrophenfall. Hierfür ist ein untergeordnetes technisches Ein-Raum-Gebäude für das Notstromaggregat zum Funktionserhalt des FWGH in Krisensituationen im Bereich des rückwärtigen Parkplatzes angeordnet.

Spezialausstattung für den Katastrophenschutz

Am Standort Katzwang ist das sogenannte „Ölwehrgerät Bandskimmer“ untergebracht. Dieses dient dem Abtragen von Ölschichten auf Gewässern. Die Vorhaltung dieses Sondergeräts bedingt eine turnusgemäße Überprüfung der Gerätschaft und die dazugehörige, regelmäßige Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte.

Der Neubau garantiert beste Voraussetzungen für die Helferinnen und Helfer und sorgt für optimale Einsatzabläufe. In ihm ist die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) untergebracht sowie der sogenannte Alarmpoint zur Bereitstellung von Einsatzinformationen, eine Kleider- und Stiefeltrocknung für die Einsatzbekleidung und die nach Geschlechtern getrennten Umkleiden (Weißbereich).

Der Alarmpoint verfügt über einen Alarmmonitor, der den Einsatzkräften, insbesondere den Führungsdienstgraden, eine erste Übersicht über Alarmstichwort, Einsatzort und die alarmierten Einheiten bietet. Dies dient unter anderem dem schnelleren Überblick über die Lage und der Einteilung der vorhandenen Mannschaft.

Bürgermeister Christian Vogel stellt fest: „Für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Nürnberg-Katzwang freue ich mich sehr, dass wir heute den Grundstein für das lange benötigte neue Feuerwehrgerätehaus legen können. Aus meiner Sicht ist es ein wichtiges Signal, dass wir die Freiwilligen Wehren gut ausstatten. Die Kameradinnen und Kameraden aus Katzwang bitte ich nun noch um ein wenig Geduld, bis sie in ihr neues Heim einziehen können.“

Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit als zentrale Aspekte

Das öffentliche Gebäude wird mit einem barrierefreien Zugang, einem Behinderten-WC und einem barrierefreien Personenaufzug ausgestattet. Auf dem Außengelände wird auch ein Parkplatz für Menschen mit Behinderungen ausgewiesen.

„Die Fassade wird als vorgesetzte Klinkerfassade mit innenliegender Dämmschicht ausgeführt. Es werden verschiedene Anleiter-Punkte inklusive Podests und Fassadenschutz an der Fassade zu Übungszwecken montiert. Das gedämmte Dach erhält eine extensive Begrünung“, erklärt Planungs- und Baureferent Daniel F. Ulrich. Das Grundstück ist mit Stützwänden sowie einer Zaunanlage eingefriedet, elektrische Schiebetore sichern die Zufahrten. Die nicht versiegelten Außenanlagen werden mit einheimischen Sträuchern, Gehölz und Einzelbäumen bepflanzt.

Das Gebäude wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpenanlage beheizt. Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (85%) belüftet innenliegende Räume. Für die Abgasabführung der Fahrzeuge wird ein mitfahrendes laufschienengeführtes Absaugsystem vorgesehen.

Der Trinkwasserversorgung dient am Ende der Stichleitungen eine automatische Spüleinrichtungen, welche bei unregelmäßigen Nutzungszeiträumen eine Stagnation des Trinkwassers und eine möglicherweise dadurch verursachte Trinkwasserkontamination ausschließt. Die Warmwasserversorgung mit Trinkwasser erfolgt über dezentrale elektrische Durchlauferhitzer direkt an den Zapfstellen.

Einsatzbereitschaft und Ausbildungsstätte als Standortfaktoren

Der Standort sichert das schnellstmögliche Eintreffen der Einsatzkräfte am Einsatzort und bietet neben der einsatzrelevanten Infrastruktur des Weiteren die Möglichkeit zu theoretischen wie praktischen Ausbildungseinheiten, die dem Erhalt der Leistungsfähigkeit der Wehr dienen. Ein wichtiges Ziel ist hierbei die Nachwuchsgewinnung und -förderung, der auch durch den Unterhalt einer Jugendfeuerwehr Rechnung getragen wird.

Das FWGH ist 24 Stunden pro Tag an 365 Tagen im Jahr betriebsbereit, jedoch nicht ständig besetzt. Die Freiwillige Feuerwehr Nürnberg-Katzwang hat derzeit eine Stärke von 58 Einsatzkräften.

Die Planungen stammen vom Architekturbüro KÖLLING ARCHITEKTEN BDA aus Bad Vilbel und vom TGA Planungsbüro HDH Nürnberg GmbH aus Nürnberg. In den Standort Katzwang investiert die Stadt Nürnberg rund 8,5 Millionen Euro. Die Fertigstellung erfolgt aus heutiger Sicht Mitte 2026. „Gemeinsam mit den am Bau beteiligten Partnern werden wir alles daransetzen, die Vorgaben von Zeitplan und Budget einzuhalten“, sagt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira.

Das 2792 m² große Grundstück wird komplett ausgenutzt. Der bisherige Standort in der Neuseser Straße im Bauhof Katzwang wird aufgelassen.

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