Europan ist der größte und innovativste städtebauliche Ideenwettbewerb europaweit und findet alle zwei Jahre statt. Der Wettbewerb gilt als Ideenschmiede für junge Architekten und wird gleichzeitig in 16 europäischen Ländern nach einheitlichen Rahmenbedingungen durchgeführt. Er ist immer einem Motto unterstellt. An diesem, nun bereits zum zwölften Mal stattfindenden Wettbewerb, nahmen 51 Städte aus 16 verschiedenen Ländern teil –
darunter auch Nürnberg.
Das Motto „Adaptable City – Stadt im Wandel“ war hervorragend für das Areal zwischen Pillenreuther-, Schilling-, Galvani- und Sperberstraße in der Nürnberger Südstadt, das sich im Eigentum der wbg befindet, geeignet. Die Stadt Nürnberg hat sich deshalb gemeinsam mit der wbg Nürnberg beteiligt.
Junge Architekten sollten Ideen für die Umgestaltung der in die Jahre gekommenen Anlage entwickeln. Die auf dem Areal vorhandenen Gebäude sind aus den 1920er Jahren und befinden sich in einem nicht mehr dem aktuellen Standard entsprechenden baulichen Zustand. In der Zukunft soll neuer und innovativer Wohnraum geschaffen werden, der die Südstadt als Wohnstandort aufwertet. Neben gefördertem Wohnraum sollen auch freifinanzierte Mietwohnungen sowie Eigentumswohnungen entstehen mit einem Mix aus
1-Zimmer-Wohnungen bis hin zu 5-Zimmer-Wohnungen.
An dem Wettbewerb für Nürnberg beteiligten sich 37 nationale und internationale Büros aus 14 Ländern. Aus den eingereichten Arbeiten hatte eine lokale Jury unter dem Vorsitz von Prof. Florian Fischer, bestehend aus Vertretern der Stadtratsfraktionen, des Stadtplanungsamtes, des Amtes für Wohnen und Stadtentwicklung, der wbg Nürnberg und zwei weiteren freien Architekten und Stadtplanern, acht Arbeiten ausgewählt und zur Beurteilung durch eine nationale Jury empfohlen.
Am 13.12.2013 wurden nun die Sieger aus dem Europan-Wettbewerb 2013 vorgestellt, die von einer nationalen Jury unter dem Vorsitz von Prof. Hilde Léon am 22. und 23.11.2013 ausgewählt wurden. Für das Nürnberger Projekt wurde die Arbeit „Yourban“ des Berliner Architekturbüros Wolff/Scharf/Scholz mit einem Preis ausgezeichnet. Das Projekt „Sonnenblume“ der jungen Architektengruppe Mena/De la Torre/Aumatell/Bonell Mas/López-Dòriga Sagalés aus Barcelona wurde als Ankauf gewürdigt, und für die Arbeit „Meet thy neighbor“ des Büros Raftopoulos/Daouti/Mitroulias aus Athen wurde eine Anerkennung ausgesprochen.
„Wir gratulieren den Siegerbüros zu den von der Jury auswählten Vorschlägen. Wir werden nun mit allen Beteiligten (Bürgerinnen und Bürger, Politik und Verwaltung) die Arbeiten dahingehend prüfen, ob sie den sozialen, städtebaulichen und wirtschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Unser Ziel ist es, eine für die Menschen in der Südstadt und damit auch für die Stadt Nürnberg identitätsbildende Lösung zu finden. Erst nach dieser Diskussion werden wir eine Entscheidung zur Realisierung treffen“, stellt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira nach Bekanntgabe des Ergebnisses von Europan 12 fest.
„Dies ist eine echte Chance für die Südstadt“ ist Siegfried Dengler, Leiter des Stadtplanungsamtes überzeugt. „Die Arbeiten zeigen, welches Potential in der Südstadt als urbaner Wohnstandort stecken. Besonders freut mich die große internationale Beteiligung an diesem Wettbewerb. Nun wird es wichtig sein, das Projekt intensiv mit der Bürgerschaft und den städtischen Gremien zu diskutieren, da mit dem Ergebnis des Europan Wettbewerbs natürlich noch keine Entscheidung über die Baumaßnahme vorweggenommen wurde. “
Die Nürnberger und die deutschen Wettbewerbsentwürfe und ein Teil der europäischen Arbeiten werden im ersten Halbjahr 2014 öffentlich ausgestellt. Weitere Informationen gibt es zu gegebener Zeit.
Die ausgezeichneten Arbeiten aller deutschen Standorte sind zu sehen auf <link http: www.europan.de>www.europan.de.
Die Nürnberger Arbeiten können auch auf <link http: www.baureferat.nuernberg.de>www.baureferat.nuernberg.de besichtigt werden.
