Die wbg Nürnberg GmbH erhält eine Anerkennungsurkunde für ihr langfristig angelegtes Pilot-Projekt Animal-Aided Design (AAD). Mit AAD ist es möglich, den Schutz und die Förderung wildlebender Tiere mit moderner Stadtplanung in Einklang zu bringen. Die Grundidee ist, das Vorkommen bestimmter Tiere in den Planungsprozess von Sanierungen oder Neubauten einzubeziehen.
Der Fokus liegt dabei auf dem Quartier Langwasser Südost rund um die Reinerzer Straße. Projektmanagerin Anja Vierle-Eberhardt und ihre Kollegin Magdalena Müller aus dem Garten- und Landschaftsbau der wbg konzentrieren sich dort auf die Bedürfnisse von elf Wildtierarten: Mauersegler, Stieglitz, Feldsperling, Großen Abendsegler (Fledermaus), Braunbrustigel, die Zwergfledermaus, Mückenfledermaus, Zauneidechse, Große Weiden-Sandbiene, Blau-grüne Mosaikjungfer (Libelle) und das Ampfer-Grünwidderchen (Schmetterling).
Lebensraum auf den Dächern
In den Außenanlagen, aber auch an Fassaden und auf Dächern sollen für diese Tierarten nachhaltig Lebensräume entstehen, die Nahrung, Schutz und Platz bieten. Das geht nur, wenn sich die Ästhetik des Freiraums verändert: So weicht beispielsweise ein häufig gemähter Rasen einer bunten Blühwiese. Um die menschlichen Bewohner im Quartier über AAD zu informieren, wurden Schilder aufgestellt, die erklären, welcher LebensRaum an den ausgesuchten Stellen entsteht. Broschüren und weiterführende Inhalte auf der wbg-Website folgen.
wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira betont im Rahmen der Preisverleihung: „Wir freuen uns sehr über die Würdigung unseres Engagements in diesem Bereich. Mit AAD arbeiten wir intensiv daran, dass das Thema Nachhaltigkeit bei uns einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Den Fokus auf Umwelt- und Artenschutz, den wir schon immer hatten, verstärken wir damit noch einmal deutlich - gemäß unserem Leitspruch: Wir gestalten LebensRäume.“
Mit dem Umweltpreis zeichnet die Stadt Nürnberg alle zwei Jahre herausragende Leistungen zum Umweltschutz und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung aus, die im Stadtgebiet wirksam werden oder einen Bezug zu Nürnberg haben. Oberbürgermeister Marcus König erklärt hierzu: „Wildnis gibt es auch in Städten, wenn wir die Räume dafür zulassen. Und jeder kann etwas tun: Eine wilde Blühwiese ist auch einfach Wildnis. Wenn wir beispielsweise bestimmte Grünflächen absichtlich nicht mähen, dann müssen wir das unseren Bürgerinnen und Bürgern aber auch plausibel erklären.“