Die demografische und auch die gesellschaftliche Veränderung rücken seit einigen Jahren die Themen „Wohnen im Alter“ und „Hilfe im Alltag“ in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Die Immobilienwirtschaft arbeitet aufgrund der langen Investitionszyklen schon länger an diesen Themen und sieht sie als zentrale Herausforderung an. Als kommunalverbundenes Immobilienunternehmen sieht sich die wbg Nürnberg GmbH hier in einer besonderen Pflicht. „Wir haben schon heute in unserem Bestand viele Menschen, die bereits seit vielen Jahrzehnten bei uns wohnen. Ihnen, aber auch den Menschen, die Lösungen für Alltagsprobleme suchen, gilt beim Projekt SIGENA unser Hauptaugenmerk“, stellt wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff anlässlich der Vertragsunterzeichnung mit der Rummelsberger Diakonie fest.
Mit dem von der wbg Nürnberg initiierten Projekt „SIGENA – SIcher, GEwohnt, NAchbarschaftlich“ – soll den Mietern der wbg ein zusätzliches Angebot gemacht werden, das die vorhandenen Dienstleistungen ergänzt. Dabei handelt es sich um eine Anlauf- und Beratungsstelle für alle Fragen außerhalb des Mietvertrages mit dem Schwerpunkt ältere Menschen. Die SIGENA-Stützpunkte beraten aber auch bei vielen anderen Fragen des täglichen Lebens.
„Unser Ziel ist es, den Aufenthalt der Menschen in den Wohnungen und in der gewohnten Umgebung so lange wie es nur geht zu ermöglichen. Das Projekt SIGENA soll die Weiterentwicklung unserer Wohnquartiere unterstützen und die vorhandenen Hilfen ergänzen. Mit dem Projekt SIGENA engagieren wir uns nicht nur durch die Schaffung von entsprechenden Beratungsstellen mit Gemeinschaftsräumen, sondern auch finanziell im Rahmen der heute zur Unterzeichnung anstehenden Vereinbarung“, erläutert Frank Thyroff.
Das Konzept SIGENA wird auf der Basis der Kooperationsvereinbarung „Soziales und Wohnen – die demographische Herausforderung gemeinsam gestalten“ umgesetzt, die im November 2013 zwischen der wbg Nürnberg und dem Referat für Jugend, Familie und Soziales abgeschlossen wurde. Sie ist die Grundlage für eine nachhaltige Quartiersentwicklung im Sinne von mehr Nachbarschaft und hoher Versorgungssicherheit zur Steigerung der Lebensqualität in den Wohnanlagen der wbg.
Der vierte Stützpunkt nach den Wohnanlagen Nordostbahnhof, St. Johannis und Mögeldorf wird nun die Wohnanlage Gibitzenhof. Als sozialer Partner konnte die Rummelsberger Diakonie gewonnen werden. Die Quartierskoordinatorin der Rummelsberger Diakonie, deren Stelle von der Deutschen Fernsehlotterie gefördert wird, knüpft in der ersten Zeit Netzwerke und wird im Stadtteil unterwegs sein. Nach Abschluss der Umbauarbeiten der ehemaligen wbg-Geschäftsstelle in der Speyerer Straße 2 bezieht die Quartierskoordinatorin dort dann die neuen Räume mitten in der Kernwohnanlage Gibitzenhof. Der SIGENA-Vertrag wird ab 1. Oktober 2017 gelten. Die Rummelsberger Diakonie baut nun mit SIGENA die Angebote für die Menschen in der Wohnanlage Zug um Zug aus.
„Wir freuen uns auf diese neue Aufgabe und die Zusammenarbeit mit der wbg“, sagt Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie bei der Vertragsunterzeichnung. „Wir werden Angebote sowohl für Kinder und Jugendliche, Familien, Senioren als auch für Menschen mit Behinderung entwickeln und umsetzen.“
Die Rummelsberger Diakonie ist in Nürnberg Träger von rund 50 Einrichtungen, darunter Kindertagesstätten, Senioreneinrichtungen, ein ambulanter Pflegedienst, Beratungsstellen für Menschen mit einer Behinderung, eine Berufsfachschule für Altenpflege und eine Fachakademie für Sozialpädagogik sowie von Angeboten für Geflüchtete.
Seitens der wbg Nürnberg werden in allen Kernwohnanlagen des Unternehmens in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Trägern der Wohlfahrtspflege in Nürnberg Schritt für Schritt SIGENA-Stützpunkte errichtet.