Diplom-Betriebswirt Peter H. Richter, kaufmännischer Geschäftsführer der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen, geht zum 30. September 2009 in den Ruhestand.
Richter, gebürtiger Berliner, verbrachte seine Jugend in Oberfranken, bevor er in Berlin erfolgreich eine Lehre im Versicherungswesen absolvierte. Anschließend studierte er neben einer Tätigkeit in einem Versicherungsunternehmen an einer Abendhochschule in Berlin in den Jahren 1965 bis 1970 Betriebswirtschaft. Noch während des Studiums wechselte er in ein großes überregionales Unternehmen der Wohnungswirtschaft.
Nach leitenden Positionen in einem bundeseigenen Wohnungsunternehmen in Berlin und Essen wechselte er als Geschäftsführer zum industrieverbundenen Werkwohnungsunternehmen der BASF in Ludwigshafen. Hier gründete er Anfang der 90er Jahre in den neuen Bundesländern im Auftrage des damaligen Gesellschafters, der BASF, in Schwarzheide (Brandenburg) ein neues Werkwohnungsunternehmen.
Im Jahre 1994 berief ihn der Aufsichtsrat der damaligen wbg-Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg mbH zum kaufmännischen Geschäftsführer. Richter trat seinen Dienst am 01.01.95 an. Eine der ersten Aufgaben war die Bildung der WBG Nürnberg Gruppe und damit die Integration der von der wbg 1994 erworbenen Unternehmen NAG-Nürnberger Aufbaugesellschaft mbH und FWG-Fränkische Wohnungsbaugesellschaft mbH.
Mit Blick auf die Kunden wurde die Unternehmensgruppe in den Jahren von 1995 bis 2001 unter dem Leitbild der Kundenorientierung dezentralisiert. Es wurden insgesamt sieben Geschäftsstellen in zentralen Lagen der großen Wohngebiete des Unternehmens geschaffen. Später wurde noch ein ImmoCenter als zentrale Anlaufstelle für Wohnungssuchende errichtet.
Ein weiterer Meilenstein seiner Tätigkeit war die erklärte Vision, dass bis zum Jahre 2015 alle Wohnungen nur noch einen durchschnittlichen Heizenergiebedarf von 7 Litern pro m² und Jahr haben sollten. So wurden in seiner fast 15-jährigen Dienstzeit mehrere tausend Wohnungen energetisch ertüchtigt. Darunter die Wohnanlage St. Johannis mit rund 1 000 Wohneinheiten, die Wohnanlage Nordostbahnhof mit mehr als 2 000 Einheiten, die Wohnanlage Mögeldorf mit rund 800 Wohnungen und die Wohnanlage Rothenburger Straße / Schweinau mit über 500 Einheiten. Bundesweit liegt die wbg Nürnberg mit ihrem Engagement an der Spitze der energetischen Sanierungsbewegung und wurde vor kurzem vom Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung für ihr vorbildliches Planungskonzept mit der Goldmedaille (verbunden mit einem Preisgeld in Höhe von 100 000 €) für die energetische Modernisierung einer Großwohnanlage ausgezeichnet.
Mit unternehmerischen Weitblick und nachhaltigen Entscheidungen hat er dem Unternehmen wirtschaftliche Stärke und finanzielle Potenz zur Erfüllung des gesellschaftlichen Auftrags verliehen. Im Vergleich mit ähnlichen Unternehmen der Branche liegt die wbg Nürnberg in nahezu allen wesentlichen Kennzahlen in positiver Weise über dem Durchschnitt. Im Jahr 2004 hat die Stadt Nürnberg zur Sanierung des städtischen Haushaltes 60% der Geschäftsanteile für 120 Mio. € an die Städtische Werke Nürnberg GmbH verkauft. Vom Kaufpreis musste die wbg 60 Mio. € selbst beisteuern. Eine konsequente Geschäftspolitik führte dazu, dass auch dieser gravierende Einschnitt heute im Unternehmen wirtschaftlich ”verdaut” ist.
Richter engagierte sich in Ausbildungsfragen junger Menschen und war von 1998 bis 2006 Lehrbeauftragter für Immobilienwirtschaft an der Fachhochschule Ansbach. Er war wesentlich daran beteiligt, dass in Fürth (neben München) eine Berufsschule für die Auszubildenden in der Wohnungswirtschaft eingerichtet wurde.
Darüber hinaus war er u.a. Mitglied des Verwaltungsrates des bayerischen Verbandes der Wohnungswirtschaft in München und Vorsitzender der Vereinigung der Wohnungsunternehmen in Mittelfranken e.V. sowie Vorsitzender des Verbandsrates des Arbeitgeberverbandes der Immobilienwirtschaft.
Für seine Verdienste um die Immobilienwirtschaft und für seine Leistungen als Geschäftsführer der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen wird ihm anlässlich seiner Verabschiedung vom Direktor des bayerischen Verbandes der Wohnungswirtschaft, Xaver Kroner, der ”Ehrenring für hervorragende Verdienste” verliehen.
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