Wettbewerb für Neubau Martin-Behaim-Gymnasium entschieden

Die WBG KOMMUNAL GmbH als Tochtergesellschaft der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen hat von der Stadt Nürnberg den Auftrag, im Rahmen einer Öffentlich-Öffentlichen-Partnerschaft (ÖÖP) als Bauherrin den Neubau des Martin-Behaim-Gymnasiums zu realisieren. Gegenwärtig wird von einem Realisierungszeitraum von 2022 bis 2025 ausgegangen.

Im August 2019 wurde ein offener zweiphasiger Wettbewerb für den Neubau des Schulgebäudes sowie sieben Turnhallen - davon vier für das MBG und weitere drei für das benachbarte Neue Gymnasium Nürnberg – und eine Mensa für beide Schulen ausgelobt. Ziel des Wettbewerbes sollte ein Neubau sein, in dem nicht nur die Einführung des Konzeptes vom „kompetenzorientierten LehrplanPLUS“ gelingt, sondern auch ein pädagogischer Paradigmenwechsel vollzogen werden kann. Dies bedeutet, dass sich die Raum- und Wegebeziehungen für die Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler ändert und Lernlandschaften entstehen, die aktuellen pädagogischen Konzepten gerecht werden.

Das Gymnasium beherbergt heute rund 750 Schülerinnen und Schüler sowie über 70 Lehrkräfte und soll künftig Raum für rund 1 500 Schülerinnen und Schüler sowie rund 150 Lehrkräften bieten.
Parallel zum Neubau des MBG wird das das direkt benachbarte, denkmalgeschützte Neue Gymnasium Nürnberg (NGN) saniert und erweitert. Nach der Realisierung der beiden Projekte bilden die beiden Gymnasien mit gemeinsamer Mensa, einem Beratungszentrum und Sporthallen einen funktional verknüpften Schulstandort.

In Phase 1 des Wettbewerbs haben 68 Büros teilgenommen. Die Jury, unter dem Vorsitz von Prof. Ulrike Lauber, München-Berlin, hat sich am 27.11.19 für 17 Arbeiten entschieden, die in einer zweiten Phase vertiefend bearbeitet wurden.

In der Jury-Sitzung am 05.03.20 wurden folgende Preisträger ermittelt:


1.Preis [1012]

Architektur: Caramel Architekten ZT - GmbH, Wien, Verfasser: Günter Katherl, Mitwirkende: Martina Hatzenbichler, Patrick Gerber, Kolja Janiszewski

Freiraumplanung: YEWO LANDSCAPES GmbH, Wien, Verfasser: Dominik Scheuch
Mitwirkende: Claudia Steinbacher, Fruzsina Stefán

Fachberater: Statik: Peter Bauer Werkraum Ingenieure ZT GmbH, Haustechnik: Wieland Moser Käferhaus GmbH, Brandschutz: Bettina Düh DBI - Düh Beratende Ingenieure KG


2.Preis [1003]

Architektur: ARGE raum.land – SRAP + raum3 Architekten, SRAP Sedlak Rissland Architekten Part. GmbB, Nürnberg, Verfasser: René Rissland, Robert Sedlak, Mitwirkende: Jennifer Botzki, Simone Schilling, Fabrizio Piediscalzi, Viktoria Konuk mit raum3 Massari + Partner Architekten, Nürnberg, Verfasser: Matthias Massari

Freiraumplanung: adlerolesch Landschaftsarchitekten GmbH, Nürnberg,
Verfasser: Ben Warnecke

Fachberater: Haustechnik/Energie: Thomas Stahl / ingenieurbüro stahl GmbH, Oberasbach, Statik: Martin Kontissek / Tragraum Ingenieure PartmbB, Nürnberg


3.Preis [1001]

Architektur: agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibenbüren, Verfasser: Daniel Mäuser, Mitwirkende: Jae Sung Lee, Qiao Huang, Cristina Filca

Freiraumplanung: agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibenbüren, Verfasser: Uwe Wild

4. Preis [1005]

Architektur: David Chipperfield Architects Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin, Verfasser: Prof. Alexander Schwarz, Bernhard Danigel, Mitwirkende: Ivan Dimitrov, Annette Flohrschütz, Peter von Matuschka, Philipp Müller, Nabih Salmoun, Maximilian Schäfer, Kawalpreet Singh, Nadine Soell (Kommunikation), Ute Zscharnt (Grafik)

Freiraumplanung: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH, Verfasser: Florian Strauß, Mitwirkende: Simon Stiegler

Fachberater: Tragwerk: Carsten Hein, Arup GmbH Berlin, TGA und Nachhaltigkeit: Mikal Ahmed Arup GmbH Berlin, Brandschutz: Hendrik Huckstorf, Arup GmbH, Berlin, Nachhaltigkeit: Carsten Hein, Arup GmbH, Berlin, Visualisierung: Michael Fenske, Grauwald Studio, Berlin


Eine Anerkennung [1009]
Architektur: HEID+HEID Architekten BDA PART MBB, Fürth, Verfasser: Volker Heid, Wolfram Heid, Mitwirkende: Andreas Sebald, Thomas Strätz, Bibhup Telenga, Fan Zhou, Ömer Türkmen

Freiraumplanung: Bernard Lorenz Landschaftsarchitekten, Nürnberg, Verfasser: Bernard Lorenz


Eine Anerkennung [1010]
Architektur: Franz und Sue ZT GmbH, Wien, Verfasser: Robert Diem, Mitwirkende: Suvi Repo, Darija Malesevic, Claude Probst, Theresa Steiner

Freiraumplanung: Franz und Sue ZT GmbH, Wien, Verfasser: Robert Diem, Mitwirkende: Suvi Repo, Darija Malesevic


Begründung der Jury zum 1. Preis:
Die Arbeit der 1. Preisträger besticht durch eine klare städtebauliche Konzeption und eine ausgewogene Verteilung der Baumassen. Zurückversetzt von der Straßenkreuzung Schultheißallee-Hainstraße bildet ein fünfgeschossiger solitärer Schulbaukörper den Schwerpunkt der Gesamtanlage und ein starkes städtebauliches Pendant zum Neubau des Konzerthauses.

Dem Schulgebäude wird im Inneren ein über alle Geschosse offen durchlaufendes ovales Atrium eingeschrieben, dem „Herz der Schule“. Auf diesen großzügigen Luftraum sind alle schulischen Nutzungen ausgerichtet, das Atrium ist Orientierungs- und Treffpunkt, Erschließungsraum und aktiver Teil der Lernlandschaften zugleich. Die Lernbereiche und Fachdepartments stehen in direkter räumlicher Verbindung zum Atrium und bilden in ihrer durchdachten Ausformulierung die perfekte Grundlage zur Realisierung des neuen pädagogischen Konzeptes „LernplanPLUS“.

Auch in der äußeren Erscheinung kann der Schulbaukörper mit seinen umlaufenden Balkonen und flexibel nutzbaren Sonnenschutzelementen vollkommen überzeugen. Die dargestellte Leichtigkeit und Transparenz lassen ein zeitgemäßes und wandelbares Gebäude erwarten, dass im räumlichen Zusammenspiel mit Sporthallen und Mensa die gewünschte gestalterische Einheit bildet.

Die Positionierung der gemeinsam mit dem Neuen Gymnasium Nürnberg genutzten Bereiche wird von beiden Schulen begrüßt: Alle sieben geforderten Sporthallen finden sich ebenerdig an einer überdachten Verbindungsachse zum NGN als Rücken an der nördlichen Grundstücksgrenze, die große Länge wird geschickt durch die vorgelagerte Mensa gebrochen, die eine überzeugende innenräumliche Organisation zeigt. Es entstehen kurze und kreuzungsfreie Wege von beiden Schulen aus. Auf dem Sporthallendach finden Schulgarten, Pausenbereich und Hart-Spielplätze genügend Raum.

Dieses Konzept bildet eine hervorragende Grundlage zur Realisierung eines zukunftsfähigen Martin-Behaim-Gymnasiums.

Es ist beabsichtigt, den 1. Preisträger zu beauftragen, mit dem nunmehr die Verhandlungen gemäß Vergabeverordnung zur Beauftragung nach HOAI durchgeführt werden.

Die Betreuung und Organisation des Wettbewerbs lag in den Händen des Büros c4c competence for competitions achatzi dahms GbR aus Berlin.

Alle Wettbewerbsarbeiten werden vom 06.04.20 bis 17.04.20 in der Turnhalle West des Martin-Behaim-Gymnasiums im Rahmen einer Ausstellung zu nachstehenden Öffnungszeiten zu sehen sein:


06.04.20: 12-18 Uhr,
07.04.20 und 08.04.20: 10-16 Uhr,
09.04.20: 14-20 Uhr,
10.04.20: 12-18 Uhr,
11.04.20: 10-16 Uhr,
12.04.20 und 13.04.20: 11-17 Uhr,
14.04.20 und 15.04.20: 12-18 Uhr,
16.04.20: 14-20 Uhr,
17.04.20: 10-16 Uhr.

 

Alle Bilder: Dieter Barth, wbg Nürnberg

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