Mit Animal-Aided Design ist es möglich, den Schutz und die Förderung wildlebender Tiere mit moderner Stadtplanung in Einklang zu bringen. Die Grundidee ist, das Vorkommen bestimmter Tiere in den Planungsprozess einzubeziehen, so dass deren Bedürfnisse in die Gestaltung einfließen. Diese Methode kann sowohl für Neubauten als auch für Sanierungen genutzt werden. Auch die Gebäude- und Grünflächenpflege kann den Tieren angepasst werden. Insgesamt hat die wbg bislang elf Zieltierarten festgelegt, die im Quartier Langwasser Süd Berücksichtigung finden. Darunter sind zum Beispiel Insektenarten, Säugetiere, Vogeltierarten und Amphibien. Auch wir Menschen ziehen großen Nutzen aus der Förderung der Artenvielfalt in der Stadt: Die Freiräume werden vielfältiger und natürlicher, dadurch bieten sie zum Beispiel Schutz vor Hitze im Sommer.
Seitdem sich die wbg Nürnberg 2021 das Ziel gesetzt hat, das Projekt „Animal-Aided Design“ (AAD) umzusetzen, hat sich vieles entwickelt. Das Konzept wurde wissenschaftlich erarbeitet und auf das gesamte Projektquartier Langwasser-Süd der wbg übertragen. Um LebensRäume für die hier beschriebenen Zielarten zu schaffen, hat die wbg Totholzstrukturen geschaffen, Wasserstellen angelegt, Nistmöglichkeiten gebaut, vielfältig gepflanzt und alternative Grünflächenpflege etabliert.
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie das harmonische Miteinander von Menschen und Natur gelingen kann. Die wbg freut sich, dass durch „Animal-Aided Design“ nicht nur die Artenvielfalt im Quartier Langwasser gefördert wird, sondern auch ein lebendiger, naturnaher Raum entsteht, der für Mensch und Wildtier einen wertvollen LebensRaum darstellt.
Bei der Fassadenbegrünung werden Gebäudefassaden mit Kletterpflanzen oder anderen Pflanzenarten bepflanzt. Dadurch verbessert sie das Erscheinungsbild eines Gebäudes und wertet so das städtische Umfeld auf.
Darüber hinaus bietet die Fassadenbegrünung zahlreiche ökologische Vorteile. Die Pflanzen absorbieren Kohlenstoffdioxid und andere Schadstoffe aus der Luft. Sie dienen auch als natürlicher Schutz vor Lärm und helfen, die Umgebungstemperatur zu senken, indem sie die Wärme aufnehmen und Verdunstungskühlung erzeugen.
Bepflanzte Fassaden können auch dazu beitragen, den Energieverbrauch des Gebäudes zu reduzieren: Die Pflanzen bieten eine zusätzliche Isolierungsschicht, die im Sommer die Sonneneinstrahlung reduziert und im Winter den Wärmeverlust verringert. Dadurch kann der Bedarf an künstlicher Klimatisierung und Heizung reduziert werden.
Fassadenbegrünung hat auch positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Menschen. Die grüne Umgebung wirkt beruhigend und stressreduzierend. Außerdem bietet sie Lebensraum für Vögel, Insekten und andere Tiere.
Bei der Dachbegrünung werden Dächer in Form von Dachgärten bepflanzt. Dadurch entsteht ein neuer Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Insekten. Diese Dächer schaffen einen grünen Rückzugsort in städtischen Umgebungen. Sie bieten beispielsweise Schutz und Nahrung für Vögel, Schmetterlinge und Bienen.
Zudem absorbieren die Pflanzen CO₂ und setzen Sauerstoff frei. Die begrünten Dächer tragen zur Wärmedämmung bei und senken die Temperatur im Gebäude und in der Umgebung, was den städtischen Wärmeinseleffekt verringert.
Sie wirken wie ein Schwamm, indem das Dach Regenwasser speichert und so die Kanalisation entlastet, dadurch kann Überschwemmungen vorgebeugt werden . Langfristig verlängern begrünte Dächer zudem die Lebensdauer des Dachmaterials, weil sie sie vor extremen Witterungsbedingungen schützen. Hinzu kommt, dass die grünen Dächer die Ästhetik von Gebäuden steigern und Erholungsräume für Menschen schaffen.
Ein Sandmagerrasen ist eine besondere Form des Trockenrasens, der auf sandigen, nährstoffarmen Böden wächst und sich durch offene, oft sonnige und trockene Flächen auszeichnet.
Diese Flächen sind ökologisch besonders wertvoll, da sie eine große Artenvielfalt aufweisen. Hier leben zum Beispiel verschiedene Schmetterlingsarten, Heuschrecken, Reptilien und seltene Vögel. Auch samenfressende Vögel wie der Stieglitz und der Feldsperling finden hier Nahrung durch die samenreichen Pflanzen.
Typisch für Sandmagerrasen sind kleinwüchsige Gräser, Kräuter und Zwergsträucher, die an die anspruchsvollen Bedingungen angepasst sind, wie etwa die Sand-Segge, der Sand-Thymian, das Kleine Habichtskraut und die Sand-Strohblume.
Sandmagerrasen ist durch intensive Landwirtschaft und städtische Entwicklung stark bedroht. Behutsame Beweidung, Mahd oder das Entfernen von Bäumen und Sträuchern helfen, diese wertvollen Lebensräume zu erhalten und herzustellen. Die wbg Nürnberg setzt sich aktiv für den Schutz dieser Sandmagerrasen ein, um die biologische Vielfalt zu fördern und die Natur zu bewahren.
Totholz sind abgestorbene Holzstücke wie Äste, Stämme oder Baumstümpfe. Dieses eigene Ökosystem bildet einen wertvollen Lebensraum für Mikroorganismen, Flechten , Pilze, Insekten, Vögel und kleine Säugetiere.
Es trägt zur Nährstoffversorgung des Bodens bei, indem es langsam verrottet, dabei Humus bildet und essenzielle Nährstoffe freisetzt. Da Totholz also ein entscheidender Bestandteil gesunder Ökosysteme ist und zur Biodiversität beiträgt, ist es der wbg wichtig, Äste, Schnittgut, Baumstämme und Wurzeln für einen besseren Nährstoffkreislauf im Quartier zu behalten.
Bereits jetzt dient Totholz auf den Grünflächen der wbg dazu, LebensRäume für eine Vielzahl von Tierarten miteinander zu verbinden. Kurz nach der Platzierung der Totholzbereiche ist deutlich geworden, wie sich die Tierwelt in ihrem neuen Umfeld entfaltet.