Der Nürnberger Wohnungsmarkt ist nach wie vor erheblich angespannt, obwohl an vielen Stellen der Stadt Wohnraum durch Neubau geschaffen wird. Bei der Schaffung von gefördertem Wohnungsbau wirken allerdings nur sehr wenige am Wohnungsmarkt beteiligte Unternehmen mit. Somit wird das Segment „preiswerter Mietwohnungsbau“ auch weiterhin einen großen Bedarf in Nürnberg verzeichnen.
Im Jahr 2017 wurden von der wbg-Unternehmensgruppe 843 Wohneinheiten baulich bearbeitet, davon 239 in der Modernisierung und 40 durch Umbau in barrierefreien, modernisierten Wohnraum. Von denen wurden 165 fertig gestellt (Bauüberhang 74 WE).
471 Mieteinheiten wurden 2017 neu gebaut, davon konnten 152 fertig gestellt und 319 in den Bauüberhang überführt werden.
Darüber hinaus wurde das anspruchsvolle Neubauprogramm der Unternehmensgruppe intensiv bearbeitet. Im Jahr 2017 wurden für 619 Wohnungen in 14 Projekten die Planungen begonnen bzw. fortgesetzt, 5 Anträge auf Bauvorbescheid eingereicht, davon 3 genehmigt und 8 Bauantragsverfahren eingereicht, davon 3 genehmigt; alle anderen Anträge befinden sich noch im Genehmigungsverfahren. Um dieser Bauaufgabe schnellstmöglich gerecht werden zu können, erfolgte im Rahmen eines Kooperativen Verfahrens die Entwicklung von Typengrundrissen sowie von Bau- und Ausstattungsstandards.
Weitere 133 Einheiten wurden durch den Geschäftsbereich Bauträger in Form von Eigentumswohnungen und Eigenheimen errichtet. Fertig gestellt und an die neuen Eigentümer übergeben wurden 52 Einheiten (Bauüberhang 81).
Die wbg-Unternehmensgruppe kann das Jahr 2017 mit einem positiven Ergebnis von rund 13,5 Mio. Euro abschließen. Dieses Ergebnis ist die Voraussetzung zur Bewältigung der kommenden Investitionen durch Neubau und Bestandserhalt.
Die Bilanzsumme stieg von 583,44 Mio. € im Jahr 2016 auf 621,66 Mio. € zum 31.12.2017. Das Eigenkapital ist von 123,6 Mio. € auf 150,9 Mio. € gestiegen. Der Umsatz im Jahr 2017 mit rund 158,5 Mio. € liegt deutlich über dem Wert aus 2016 mit 153,8 Mio. €.
Die Durchschnittsmiete aller wbg-eigenen Wohnungen ist um 0,13 € auf 6,08 € gestiegen. Dieser Wert liegt weiterhin deutlich unter dem Mittelwert des aktuellen Nürnberger Mietenspiegels von 7,31 €. Gerade hier wird deutlich, dass die wbg dämpfend auf die Mietpreisentwicklung in Nürnberg einwirkt und eine sehr verantwortungsvolle Mietpreispolitik umsetzt.
Zum 31. Dezember 2017 verwaltete die Unternehmensgruppe insgesamt 20 051 Wohneinheiten, davon 17 992 eigene Mietwohnungen. Dazu kommen noch 7 678 sogenannte sonstige Einheiten, vom Autostellplatz bis zum Pflegeheim, davon 5 974 eigene.
Die Fluktuationsrate im Geschäftsjahr 2017 ging von 8,4 % auf 7,8 % zurück und ist damit so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Die Fluktuationsrate zählt zu den Parametern des Marktes und verdeutlicht den Engpass. Im Jahr 2017 konnte im Rahmen der Vermietung 1 470 Wohnungssuchenden ein neues Zuhause vermittelt werden.
Die WBG KOMMUNAL GmbH erbringt einerseits als Baudienstleister Projektleitungs- und Planungsleistungen für die als Bauherr agierende Stadt Nürnberg. Andererseits realisiert sie im Rahmen einer Öffentlich-Öffentlichen Partnerschaft (ÖÖP) in Bauherrenfunktion Bauprojekte (Schulen) für die Stadt Nürnberg.
Derzeit sind zahlreiche Baudienstleistungsprojekte für Sozialbauten in verschiedenen Stadien in Planung bzw. Umsetzung, so zum Beispiel Schulen, Kinderhorte und Mittagsbetreuung.
Allein mit diesen Projekten, die ein Investitionsvolumen von rund 100 Mio. € umfassen, werden ca. 1 700 Plätze in Kindertagesstätten und ca. 600 Plätze in Schulen bzw. ähnlichen Einrichtungen geschaffen, weiterhin 7 Sporthallen. Fertig gestellt wurden der Jugendtreff an der Karl-Schönleben-Straße und die Erweiterung der B 12 an der Nunnenbeckstraße.
Im Bereich der ÖÖP-Projekte konnte die Gretel-Bergmann-Schule als Ganztagsgrund-schule mit einem dazugehörigen Kinderhort im Stadtteil Langwasser im Schuljahr 2017/2018 ihren Betrieb aufnehmen. Das Bauwerk wurde im vorgegebenen Zeitrahmen und mit einer Unterschreitung des Kostenrahmens realisiert. Die WBG KOMMUNAL GmbH hat die anschließende 25-jährige Bewirtschaftung der Schule übernommen.
Für das neue Schulzentrum Bertolt-Brecht-Schule wurde das Vergabeverfahren im Rahmen eines Wettbewerblichen Dialogs eingeleitet.
Für das Bauprogramm „Liegenschaften der Freiwilligen Feuerwehren Nürnberg“ werden die Planungen und Vorbereitungen intensiv fortgeführt.
Die Unternehmensgruppe beschäftigte zum Stichtag 31.12.2017 insgesamt 312 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter 18 Auszubildende, davon werden 16 zu Immobilienkaufleuten und zwei zu Bauzeichnern ausgebildet.
Insgesamt ist es gelungen, die positive Entwicklung der Unternehmensgruppe auch im Jahr 2017 fortzusetzen. Gerne hätten wir uns noch deutlich mehr im Wohnungsbau engagiert, allerdings wird dies durch die derzeitigen Rahmenbedingungen des Marktes deutlich erschwert. Um diese Herausforderungen und die Zielsetzungen der Gesellschafter in den nächsten Jahren bewältigen zu können, ist die wirtschaftliche und finanzielle Stärke des Unternehmens zwingend geboten. Im Zentrum stehen dabei Investitionen zur Schaffung neuen Wohnraums und zur Erhaltung des Wohnungsbestandes. Die Gesellschaft ist gut gerüstet, auch weiterhin einen Beitrag für die Stadt und die Gesellschaft zu leisten, sind sich die wbg-Geschäftsführer Frank Thyroff und Ralf Schekira einig.