Ausgezeichnete Endenergie- und CO2-Bilanz der wbg Nürnberg

Gemeinsam mit der Energieagentur Nordbayern GmbH hat die wbg Nürnberg für das Jahr 2012 eine detaillierte Endenergie- und CO2-Bilanz für die wbg Nürnberg erstellt. Die Auswirkungen der geplanten Gebäudesanierungen wurden in einer Bilanz für das Jahr 2020 dargestellt, Reduktionsszenarien bis 2050 zeigen weitere Einsparpotenziale auf.
Ausgangsbasis ist das Betrachtungsjahr 1990. Hier wurden zur Ermittlung des Energieverbrauchs pauschal 190 kWh/m² Wohnfläche für die Gebäudebeheizung und

30 kWh/m² Wohnfläche für die Warmwassererwärmung angesetzt. Als durchschnittlicher CO2-Faktor wurden 300 g/kWh berücksichtigt. 1990 hatte der Wohngebäudebestand einen Endenergiebedarf für Wärme von 233 632 MWh mit einem CO2-Ausstoß von 70 089 Ton-nen. Die Unternehmensgruppe verfügte damals über 1 061 962 m² Wohnfläche.

Die Endenergiebilanz für das Jahr 2012 berücksichtigt die Energieträger zur Beheizung und Warmwassererwärmung des Gebäudebestandes, den Allgemeinstromverbrauch der Bestände incl. Außenbeleuchtung sowie Wärme und Stromverbrauch für die Verwaltungsgebäude der Unternehmensgruppe.

Im Jahr 2012 betrug der Endenergieverbrauch insgesamt 181 295 MWh, ein Rückgang von 29 %, bezogen auf 1990, und einer Wohnfläche von 1 125 659 m². Die auf wbg-eigenen Dächern montierten Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) der impleaPlus GmbH mit

1 193 MWh wurden nicht zum Energieverbrauch hinzugerechnet, sondern zeigen, dass dadurch rechnerisch ca. 1/3 des Allgemeinstromverbrauchs abgedeckt werden könnte.

Vom Gesamtenergieverbrauch fallen 97,5 % auf den Wärmeanteil für den Wohngebäudebestand. Der Allgemeinstrom hat einen Anteil von 1,7 %. Der Anteil der Verwaltungsgebäude für Strom beträgt 0,3 %, bei Wärme 0,6 %. Der Gebäudebestand wird zu 54 % mit Fernwärme beheizt, Erdgas hat einen Anteil von 37 %, Heizöl liegt lediglich noch bei 6 %, Strom mit anteilig 3 % wird nur noch für dezentrale Warmwasserbereitung benötigt. Der durchschnittliche jährliche Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser für den Wohngebäudebestand beträgt 157 kWh/m² Wohnfläche.

Bei der CO2-Bilanz wird zusätzlich zum oben beschriebenen Energieverbrauch die Fahrzeugflotte mit 67 Tonnen CO2 berücksichtigt. Der durch PV-Anlagen erzeugte regenerative Strom führt zu einer CO2-Gutschrift von 517 Tonnen.

Von den Gesamtemissionen mit 21 048 Tonnen in 2012 fallen 98 % auf den Wärmebedarf für den Wohngebäudebestand. Der Anteil der Verwaltungsgebäude für Strom beträgt 1,0 %, bei Wärme 0,3 %. Die Fahrzeugflotte schlägt mit 0,3 % zu Buche. Die Gutschrift der PV-Anlagen vermindert die Emissionen um 2,5 %. Der Fernwärmeanteil verursacht keine Emissionen, da für die Fernwärme der N-ERGIE AG ein CO2-Faktor von 0 g/kWh angesetzt werden kann. Insgesamt reduzieren sich die CO2-Emissionen um rund 70 %, bezogen auf das Jahr 1990.

Prognose bis 2020
Die wbg hat bis 2023 einen konkreten Sanierungsplan für den Wohngebäudebestand erstellt. Hierbei werden Modernisierung, Umbau sowie Abriss/Neubau berücksichtigt. Insgesamt plant die wbg, bis 2023 weitere rund 170 000 m² der Bestandsfläche energetisch zu sanieren. Dies entspricht einer jährlichen Sanierungsquote von ca. 1,5 %, bezogen auf den Gebäudebestand von 2012. Die durch die wbg angegebenen Sanierungsmaßnahmen ergeben bis 2020 folgendes Energieeinsparpotenzial für den Wohngebäudebestand:

Der Endenergieverbrauch für Wärme reduziert sich bis 2020 von 176 589 MWh um rund 6 % auf 165 987 MWh. Zusätzlich zu den geplanten Sanierungsmaßnahmen werden jährlich rund 150 Wohneinheiten auf Fernwärmeversorgung umgestellt. Bis 2020 wird Heizöl komplett aus dem Heizwärmemix verschwinden. Der durchschnittliche Energieverbrauch für den Wohngebäudebestand reduziert sich von 157 kWh/m² in 2012 auf 143 kWh/m² Wohnfläche pro Jahr.

Sanierungsszenarien bis 2050
Anhand von vier Sanierungsszenarien werden die Entwicklungen des Energieverbrauchs bis 2050 berechnet.
Bei den Basisszenarien wird die momentane Sanierungsquote der wbg von jährlich 1,5 % bis 2050 fortgeschrieben. In den Best-Practice-Szenarien wird bis 2050 eine Steigerung der Sanierungsquote auf 2,00 % angenommen. Als Energiekennwert wird bei der Basissanierung 66 kWh/m² Wohnfläche ab 2020 angesetzt.

 

Beim „Basisszenario“ reduziert sich der Wärmebedarf bis 2050 um 27 % auf 122 519 MWh, bezogen auf 2020. Beim „Best-Practice-Szenario“ werden in 2050 noch 114 776 MWh benötigt.

Gesamte Endenergie- und CO2-Bilanz bis 2050
Der Endenergieverbrauch der wbg reduziert sich bis 2050 um rund 50 %, bezogen auf 1990. Zusätzlich zur energetischen Gebäudesanierung steigt der Fernwärmeanteil beim Heizwärmemix der Wohngebäude bis auf 75 %. Ab 2020 wird zur Gebäudeerwärmung kein Heizöl mehr eingesetzt.
Der durchschnittliche jährliche Energieverbrauch reduziert sich je nach Szenario bis 2050 um 53 % bis 60 % bezogen auf 1990.

Durch die Sanierungsmaßnahmen und die Umstellung der Nürnberger Fernwärme im Jahr 2004 auf GuD-Technologie und Kraft-Wärme-Kopplung mit einem CO2-Faktor von 0 g/kWh durch die N-ERGIE AG ist zwischen 1990 und 2012 bereits ein CO2-Rückgang von 68 % erreicht worden. Die weitere Umstellung auf Fernwärmeversorgung mit Sanierung
des Gebäudebestandes senkt die Emissionen bis 2050 nochmals um rund 70 %.
Bezogen auf 1990 reduzieren sich die CO2-Emissionen in den Szenarien um über 90 %. Somit wird das Reduktionsziel der Bundesregierung bis 2050 um
mehr als 10 % unterschritten.
„Das Ergebnis der Endenergie- und CO2-Bilanz bestätigt unser verantwortungsvolles Handeln in der Vergangenheit und
unsere Anstrengungen zum Wohle der Umwelt und damit auch der Menschen in unserer Stadt. Die Erfolge führen nicht dazu, dass wir uns nun in der Zukunft zurücklehnen. Wir werden alles unternehmen, damit die Prognosewerte bis zum Jahr 2050 erreicht werden“, erklärt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira anlässlich der Vorstellung dieser Zahlen.

 

Nürnberg, den 30.01.2014

 

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