Auswärtsspiel beim Bundespräsidenten – Die Nürnberger wbg stellt auf zur "Woche der Umwelt" in Berlin

Nicht nur in Sachen Fußball haben die Nürnberger in den letzten Wochen bewiesen, dass sie den Fuß richtig am Ball halten. Auch im ökologischen Wohnungsbau haben die  Franken Erfolgswillen gezeigt. Am 5. und 6. Juni trat das Nürnberger Immobilienunternehmen, die wbg Nürnberg GmbH, an zum Auswärtsspiel im Garten des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue in Berlin.

„So sehen Sieger aus, die Sieger der Zukunft.“ Mit einem guten Schuss Lokalpartriotismus stieg Peter H. Richter am 5. Juni ein in die Fachdiskussion zum Thema „Energetische Gebäudesanierung mit Faktor 10“ und erntete Beifall. Anlässlich der „Woche der Umwelt“ in Berlin hatten sich gut 80 Gäste in das Fachforum „Klimaschutz, Energie und Mobilität“ im Schlossgarten Bellevue gedrängt. Im Zentrum des Interesses stand das fortschrittliche Sanierungskonzept der Nürnberger wbg. Auf dem Podium stellten sich wbg-Geschäftsführer Peter H. Richter, Architekt Burkhardt Schulze Darup, „Arge 10“-Vertreter Martin Macheleit und der Präsident des Bundesverbandes der Wohnungswirtschaft, GdW, Lutz Freitag, dem informationshungrigen Fachpublikum. Die Moderation übernahm Kay Stolp, Geschäftsführer der Wohnungsbaumesse focushabitat.

Am Anfang war die Vision

Mit einer Vision hatte alles begonnen: ein nachhaltiges Sanierungskonzept zu entwickeln, das sowohl ökologische Ziele verfolgt, und sich für das Unternehmen dennoch rechnet. „Wir haben verschiedenen Szenarien durchgespielt,“ sagt Richter. Vom 7-Liter-Haus bis hin zum Niedrigenenergiehaus mit einem Heizölverbrauch von gut einem Liter pro Quadratmeter hat die wbg in Nürnberg verschiedene Sanierungsmodelle in Pilotprojekten umgesetzt. Ziel war es, die effizienteste Erneuerung bestehender Bausubstanz nach ökologischen Gesichtspunkten zu erproben. Ergebnis: das 4-Liter-Haus ist ein umweltverträglicher Prototyp mit Zukunft. Bereits jetzt, so Richter, zeigten sich erste Sparerfolge. Langfristig sparen die Mieter nicht nur Heizkosten, sondern leisten einen außerordentlichen Beitrag zum Klimaschutz. „Die Vorgaben des Kyoto-Protokolls, den CO² -Ausstoß bis 2012 um zwölf Prozent zu reduzieren“, so Richter, “haben wir bereits im Jahr 2005 übertroffen.“ Satte 14 Prozent des Treibhausgases habe das Unternehme demnach allein durch die Umsetzung der Pilotprojekte erreicht.

Eine mutige Idee mit Folgen

Doch um langfristige Erfolge im öko-effizienten Wohnungsbau zu verbuchen, braucht man vor allem starke Partner. In diesem Sinne gab Richter das Wort ab an Architekt Burkhardt Schulze Darup, den Ideengeber des Konzepts „Energetische Gebäudesanierung mit Faktor 10“. Neben einem guten Plan braucht es vor allem Expertise, Mut und innovative Technologie. Auf diese Formel brachte es Schulze Darup in seiner Präsentation. Nur durch die Kombination von moderner Lüftungstechnik und dem Einsatz von Dämmstoffen, so Schulze Darup, könnten effektiv Heizkosten eingespart werden.

Doch, so gab er zu bedenken, sei eine öko-effiziente Sanierung von Baubeständen mit hohen Investitionskosten verbunden. Investitionskosten, die sich dem optimistisch gestimmten Architekten zufolge bereits in 15 bis 20 Jahren für den Mieter und den Unternehmer rechnen würden –  sowohl finanziell als auch umweltschutztechnisch. „Wir befinden uns an einem 'point of no return',“ sagte Schulze Darup. „Wir müssen jetzt handeln.“

Die Industrie: Motor und Garant

Ein Appell, der bei Unternehmer Martin Macheleidt auf offenes Gehör gestoßen ist. Als Mitarbeiter des Baustoffherstellers Rehau vertritt er eine ökologisch ausgerichtete Unternehmensstrategie. Aus dieser Überzeugung heraus unterstützt er als Vertreter seiner Firma die Arge Faktor 10, ein Konglomerat aus Baustoffherstellern. „Aus alt mach gut“, diesen Leitsatz hat sich die Initiative auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam verfolge man das Ziel, langfristig die CO²-Emissionen von Wohnungen um 90 Prozent zu reduzieren, betonte Macheleidt in seinem Beitrag. Denn die Industrie sei sowohl Motor als auch Garant für langfristige Lösungen im ökologischen Wohnungsbau.

Diesen Aspekt nutzte Lutz Freitag für ein abschließendes Statement. Denn nur wenn engagierte Bauherren, innovative Planer und wirtschaftlich kalkulierende Unternehmen an einem Strang zögen, so Freitag, sei ökologischer Wohnungsbau von nachhaltigem Erfolg: „Die Diskussion muss weitergehen.“

Und der nächste Anlass dazu ist bereits gefunden. Im Herbst lädt die focushabitat, die Lösungsplattform für die Wohnungswirtschaft, Designer, Architekten, Unternehmer und Wohnungsbauunternehmen ein, den Dialog auf der Fachmesse zum Thema fortzusetzen.

Autorin: Birgit Ulrich

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