Ökologische Erneuerung der Wohnanlage Schweinau beginnt

Mit der Enthüllung eines im Rahmen der Abbrucharbeiten für den ersten Bauabschnitt sichergestellten kleinen Kunstwerkes durch den bayerischen Staatsminister des Innern, Dr. Günther Beckstein, MdL, und Oberbürgermeister Ludwig Scholz werden offiziell die Arbeiten für den ökologischen Neu- und Umbau der Wohnanlage Schweinau begonnen.

Das Gebiet umfasst etwas 1,9 ha, auf dem Ende der 30er Jahre zwei- bzw. dreigeschossige Häuser mit insgesamt 201 Wohnungen errichtet wurden. Die Wohnungen waren ausschließlich kleine Drei-Raum-Wohnungen mit 38 m2 bzw. 46 m2 Wohnfläche. Die Wohnungen verfügen weder über Bäder noch über Sammelheizungen. Die Bausubstanz, über 60 Jahre alt, ist längst unzureichend und verbraucht.

Mit dem Konzept "Ökologische Modernisierung" hat die Oberste Baubehörde einen neuen Schwerpunkt in den Modellvorhaben des sozialen Wohnungsbaus vorgegeben. Die Bauvorhaben sollen energiesparend geplant und versorgt werden, um einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Reduzierung zu leisten. Parallel hierzu sollen auch die Defizite eines Wohngebietes, z. b. Lärmbelastung, ruhender Verkehr und Wohnumfeld verbessert werden, wodurch sich wiederum die soziale Struktur der Bewohner stabilisieren soll.

In Zusammenarbeit mit der Obersten Baubehörde, dem Amt für Wohnen und Stadterneuerung und der wbg-Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Nürnberg mbH wurde ein Plangutachten ausgelobt, an dem sich sechs Architekturbüros beteiligten. Dieses Plangutachten wurde mit 50 % von der Obersten Baubehörde gefördert.

Das zunächst nur mit dem Ziel der ökologischen Bestandsmodernisierung ausgelobte Plangutachten brachte den Vorschlag eines lärmschützenden Neubaus an der Gustav-Adolf-Straße. Dieser Entwurf wurde aufgegriffen und damit die ökologische Bestandsmodernisierung und der ökologische Wohnungsneubau ideal zu einem Gesamtkonzept "Ökologie im Wohnungsneubau" zusammengeführt.

Der Neubau an der Gustav-Adolf-Straße mit 12 Drei-Zimmer-Wohnungen ist der 1. Bauabschnitt. Der 2. Bauabschnitt der Modernisierung der Gebäude an der Eythstraße 31-51 ergibt 35 Ein- bis Vier-Zimmer-Wohnungen. Beide Bauabschnitte werden nahezu zeitgleich begonnen und realisiert.

Die neuen und die modernisierten Wohnungen entsprechen hinsichtlich der technischen und gestalterischen Qualität dem im sozialen Wohnungsbau üblichen Standard. Der Aspekt der Ökologie geht im Wesentlichen durch folgende Maßnahmen ein:

  • Standard eines Niedrigenergiehauses bzw. der Energieeinsparungsverordnung
  • Fernwärmeanschluss mit Energiegewinnung aus Kraft-Wärme-Kopplung
  • bauliche Energiesparmaßnahmen durch kompakte Bauweise im Verhältnis Außenhülle zu Volumen
  • Wärmeschutz der Außenhülle mit 10 cm mineralischer Dämmung sowie Montage einer Wandheizung (Neubau) und einer Sockelleistenheizung (Bestand) mit Einzelraum- und Sensorsteuerung
  • hochwertige Wärmeschutzverglasung
  • Einsatz von ökologisch einwandfreien Baustoffen
  • am Neubau extensive Dachbegrünung zur Vergrößerung der Biomasse
  • Schließung des Areals an der Gustav-Adolf-Straße durch eine Lärmschutzglaswand.


Soweit möglich erhalten alle Wohnungen einen Balkon bzw. eine Terrasse. Den Erdgeschosswohnungen wird ein Mietergarten mit direktem Zugang zugeordnet.
Neubau wie Umbau werden im 1. Förderweg finanziert und errichtet.

  • Das Investitionsvolumen des Neubaus beträgt ca. 3,5 Mio. DM. Hierzu stellt der Freistaat Bayern rund 1,8 Mio. DM und die Stadt Nürnberg 0,4 Mio. DM Fördermittel zur Verfügung.
  • Das Investitionsvolumen des Umbaus 2. Bauabschnitt beträgt ca. 7,7 Mio. DM. Hierzu kommen vom Freistaat Bayern über 3 Mio. DM und von der Stadt Nürnberg 0,88 Mio. DM.


Mit der Planung des Neubaus wurde das Architekturbüro Ebe + Ebe, München beauftragt. Die Bestandsmodernisierung plant das Büro Fritsch + Knodt + Klug, Nürnberg und die Freiflächenplanung leistet das Landschaftsarchitekturbüro Brenner, München.

Die nächsten Bauabschnitte sind wie folgt geplant:
3. Bauabschnitt: Hansastraße 42 - 58
4. Bauabschnitt: Hansastraße 24 - 32
5. Bauabschnitt: Eythstraße 17-29

Die Fertigstellung der Wohnanlage ist für das Jahr 2004 vorgesehen.

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