Stabile Geschäftsentwicklung, positives Ergebnis 2010, von Veränderungen geprägt
Die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen blickt auf ein äußerst zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2010 zurück. Der Wohnungsmarkt in Nürnberg ist in weiten Teilen ausgeglichen mit leichter Tendenz zum Mangel an preiswerten Wohnungen.
Das Jahr 2010 stand ganz im Zeichen eines Umbruches. So wurden die Vorbereitungen für die Einführung einer neuen ERP-Software getroffen und der Start des Realbetriebes am 01.01.2011 vorbereitet.
Außerdem wurde die gesamte Organisation der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen auf den Prüfstand gestellt und angepasst. Die Anforderungen der beiden Gesellschafter und der Ausbau der Geschäftsfelder haben dies notwendig werden lassen.
Mit der neuen internen Struktur wurden folgende 4 operative Geschäftsbereiche geschaffen: Bestandsmanagement, Bauträger und Stadtentwicklung, Immobilienmanagement Stadt und Immobilienmanagement StWN. Die Berichtsstruktur wird ab dem Jahr 2011 entsprechend angepasst.
„Das Konjunkturpaket II auf der Seite der Stadt Nürnberg und das Projekt ImmoPlus im Konzern der Städtischen Werke, zu dem die wbg Nürnberg GmbH seit 2004 mehrheitlich gehört, haben uns zwei neue Großkunden gebracht. So waren für das Konjunkturpaket ein Volumen von rund 17 Mio. € abzuarbeiten und für künftige Aufgaben wie Schulneubauten Überlegungen anzustellen. Auch innerhalb des Konzerns haben wir uns mit Themenstellungen zu beschäftigen, die bisher nicht zu unserem Kerngeschäft gehörten. Diesen zukunftsweisenden Aufgaben haben wir uns in 2010 erfolgreich gestellt“, eröffnet Geschäftsführer Frank Thyroff die Bilanzpressekonferenz für das Geschäftsjahr 2010.
Bilanzsumme gestiegen
Die Bilanzsumme der WBG Nürnberg Gruppe hat sich von 502,9 Mio. € im Vorjahr auf rund 504,2 Mio. € erhöht.
Auf der Vermögensseite verminderte sich das Sachanlagevermögen durch die planmäßigen Gebäudeabschreibungen; der Zugang von Modernisierungs- und Neubaukosten wird dadurch nicht sichtbar, da hier Aktivierungswahlrechte wahrgenommen wurden. Im Übrigen war insbesondere eine Zunahme bei den Flüssigen Mitteln zu verzeichnen.
Dem stehen auf der Kapitalseite vor allem die Erhöhung des Eigenkapitals durch den Jahresüberschuss des Geschäftsjahres sowie der Anstieg beim kurzfristigen Fremdkapital gegenüber. Das langfristige Fremdkapital verminderte sich durch die planmäßigen Tilgungen im Geschäftsjahr.
Eigenkapital erneut deutlich gestiegen
Das Eigenkapital ist auf knapp 140,6 Mio. € (131,5 Mio. €) gestiegen und hat damit erneut einen Spitzenwert erreicht.
Umsatzsteigerung
Der Umsatz im Jahr 2010 mit rund 106 Mio. € konnte im Vergleich zum Vorjahr mit rund 102 Mio. € deutlich gesteigert werden.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) konnte von 17,7 Mio. € im Vorjahr auf rund 19,4 Mio. € verbessert werden.
Die Durchschnittsmiete aller wbg-eigenen Wohnungen stieg pro Quadratmeter Wohnfläche und Monat um 0,14 € auf 5,15 €, die der WBG Nürnberg Gruppe um 0,13 € auf 5,23 €.
Dieser Wert liegt deutlich unter dem Mittelwert des Nürnberger Mietenspiegels (6,40 €).
Forderungen/Erlösschmälerungen
Die Erlösschmälerungen (Leerstand und Mietverzichte) lagen im Jahr 2010 bei rund 1,6 Mio. €. Die Forderungen aus nicht gezahlten Mieten betrugen 1,3 Mio. € und die Ausbuchungen von uneinbringlichen Forderungen rund 1,6 Mio. €. „Die Ausfälle, bedingt durch den Leerstand von Wohnungen und durch Mietverzichte, haben wir gut im Griff. Leider sind die Ausfälle wegen nicht gezahlter Mieten für uns nicht steuerbar und erfordern unsere vollste Aufmerksamkeit“, stellt der kaufmännische Geschäftsführer Frank Thyroff fest.
Tochtergesellschaften erfolgreich
Die im Jahr 1994 erworbenen Tochtergesellschaften NAG-Nürnberger Aufbaugesellschaft mbH und FWG-Fränkische Wohnungsbaugesellschaft mbH sowie die NORIMA Immobilien Dienstleistungen GmbH haben im Jahr 2010 erneut mit einem positiven Deckungsbeitrag das Gesamtergebnis der Unternehmensgruppe gestärkt.
Zahl verwalteter Objekte gestiegen
Zum 31. Dezember 2010 verwaltete die WBG Nürnberg Gruppe insgesamt 26 665 Einheiten (26 646), davon 17 962 eigene Mietwohnungen.
Mit den eigenen und fremden Wohnungen in der Verwaltung hat die WBG Nürnberg Gruppe nach wie vor einen Marktanteil von gut 10 % aller Mietwohnungen in der Stadt Nürnberg.
Fluktuation leicht gesunken
Die Mieter-Fluktuationsrate innerhalb der Unternehmensgruppe ist von 10,3 % im Jahr 2009 auf 9,9 % im Jahr 2010 gesunken. Aus wohnungswirtschaftlicher Sicht kann dies eine höhere Zufriedenheit mit dem Vermieter bedeuten. Es können aber auch erste Anzeichen für eine Verknappung auf dem Wohnungsmarkt sein.
Im Jahr 2010 haben im Rahmen des Mieterwechsels 1 843 Wohnungssuchende (2009 = 1 908) ein neues Zuhause erhalten.
Entwicklung der Verkaufserlöse erfreulich
Im Geschäftsjahr 2010 beliefen sich die Umsatzerlöse im Bauträgergeschäft auf rund 4,3 Mio. € (6,1 Mio. €). Der Großteil der Umsatzerlöse resultiert aus dem Verkauf von Reihenhäusern und Eigentumswohnungen im Stadtteil Langwasser.
Instandhaltung auf hohem Niveau
Das hohe Niveau der Instandhaltungsausgaben für den Wohnungsbestand konnte in diesem Jahr wieder beibehalten werden. Die Bestandspflege hat auch weiterhin einen hohen Stellenwert.
Die WBG Nürnberg Gruppe hatte Ausgaben für laufende Instandhaltung und Modernisierung in Höhe von 29,3 Mio. € (29,7 Mio. €).
Die Aufwendungen für den Mieterwechsel beliefen sich auf rund 9,3 Mio. € (9,5 Mio. €). Beim Mieterwechsel werden zusätzlich zu den erforderlichen Instandhaltungsarbeiten je nach Notwendigkeit auch Modernisierungen, wie Einbau von Heizungen oder Überarbeitung von sanitären und elektrischen Installationen, vorgenommen.
„Mit diesen Ausgaben liegen wir erheblich höher, als in den Mieten für Instandhaltung kalkuliert“, erläutert der technische Geschäftsführer Herbert Kümmerl.
„Insgesamt investierten wir 2010 im Baubereich rund 39,7 Mio. € und leisteten damit einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigung des Handwerks in der Region“, so Kümmerl weiter.
Modernisierung geht weiter
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 398 (306) Wohneinheiten modernisiert.
Für das Jahr 2011 ist ebenfalls ein umfangreiches Modernisierungsprogramm vorgesehen.
12 Wohnungen fertig gestellt
Im Jahr 2010 wurden durch Neubau 12 Wohneinheiten fertig gestellt. Dabei handelt es sich um 12 Eigenheime.
Bauüberhang
Im Bau befanden sich zum Jahreswechsel 27 Mietwohnungen aus dem Neubauprogramm und 13 Eigenheime.
Mitarbeiterzahl
Die WBG Nürnberg Gruppe beschäftigte 2010 durchschnittlich 225 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 11 Auszubilden-de.
Vermögens- und Ertragslage geordnet
Die Finanzlage der WBG Nürnberg Gruppe ist geordnet, und die Zahlungsfähigkeit war im Geschäftsjahr 2010 jederzeit gegeben.
Die Ertragssituation ist zufriedenstellend, da die Unternehmensgruppe nicht auf Gewinnmaximierung ausgerichtet ist.
Der Cashflow als Kennziffer für den Rückfluss an finanziellen Mitteln aus der Unternehmenstätigkeit beläuft sich im Jahr 2010 bei der Unternehmensgruppe auf 22,3 Mio. € (21,2 Mio. €).
wbg 2000 Stiftung
Die wbg 2000 Stiftung wurde im Jahr 2000 anlässlich des Stadtjubiläums gegründet. Sie bestand im Berichtsjahr somit 10 Jahre. Ihr wurde ein umfassender redaktioneller Teil unseres Geschäftsberichtes gewidmet.
Besondere Vorgänge im Kalenderjahr 2010
Als wesentliche Vorgänge sind zu erwähnen, dass eine neue wohnungswirtschaftliche Software eingeführt wurde, da die Weiterentwicklung des vorhandenen Systems nicht mehr gewährleistet war. Im Berichtsjahr wurden dafür alle Vorbereitungen abgeschlossen, der Systemstart erfolgte am 02.01.2011.
Auch wurde im Jahr 2010 die bestehende interne Organisation der Unternehmensgruppe überprüft und angepasst. „Damit haben wir uns aufgestellt und fit gemacht für die neuen Aufgaben, die seitens unserer Gesellschafter auf uns warten. Insbesondere denke ich hierbei an den Bau von Schulen und deren Bewirtschaftung“, informiert Geschäftsführer Thyroff am Ende der Bilanzpressekonferenz.
Fazit
„Wir sind davon überzeugt, dass wir auch unsere Ziele für das Jahr 2011 erreichen werden“, so Geschäftsführer Thyroff bei der Bilanzpressekonferenz 2010.
Thyroff führt weiter aus: „Unser Augenmerk liegt verstärkt auf einer kontinuierlichen und zuverlässigen Wohnraumversorgung breiter Schichten der Bevölkerung. Wir denken derzeit intensiv darüber nach, wie wir einen Beitrag nicht nur zur Verbesserung der Energieeffizienz, sondern auch zur demografischen Veränderung leisten können.
Wenn wir wissen, dass die Menschen immer älter werden und so lange wie möglich zu Hause wohnen wollen, muss das Auswirkungen auf unser Handeln haben“.
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Anmerkung:
In Klammern stehen jeweils die
Vergleichszahlen des Vorjahres