Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil für monopol491 entschieden

Der von der wbg Urbanes Wohnen St. Jobst GmbH (ein Tochterunternehmen der wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen) für das ehemalige Branntweinareal ausgelobte Realisierungswettbewerb mit städtebaulichem Ideenteil ist entschieden. Für das neue Wohngebiet wurde in Anlehnung an den Bevölkerungswunsch „Geschichte zu erhalten" der Name monopol941 kreiert.

Die Wettbewerbsjury unter dem Vorsitz von Amandus Samsøe Sattler kürte aus den 14 Wettbewerbsteilnehmern das Büro Auer Weber Architekten BDA, München, zum Wettbewerbssieger. Damit steht nun aus heutiger Sicht fest, wie die Bauabschnitte 4 (Mietwohnungen im südöstlichen Bereich), Bauabschnitt 5 (Hochhaus im östlichen Bereich nähe Thumenberger Weg) und Bauabschnitt 6 (Thumenberger Weg, heute Autohandel) aussehen werden.

Hier das Urteil der Jury zum 1. Preis:

Die Verfasser*innen entwickeln geschickt die städtebaulichen Vorgaben aus dem Rahmen-plan weiter. Eingänge markieren richtiger Weise den ost-west-verlaufenden Erschließungs-weg. Von dort wird eine mittige Erschließung mit einem Doppeltreppenhaus (zwei Flucht-wege) nach Süden zu einer Gemeinschaftszone durchgesteckt. Dies ermöglicht eine gute interne Belichtung und hält die angenehm proportionierten polygonalen Höfe von Feuer-wehrzufahrten frei. Positiv hervorzuheben ist zudem deren Belebung durch den südlichen lärmschützenden Abschluss mit Balkonen. Einfache Grundrisslösungen arrondieren das Lärmschutzkonzept, Pufferräume sind möglich.

Die Gewerbeeinheiten und die Kita liegen gut. Die ostorientierten Balkone können die Freiflächen von den kalten Fallwinden des Wohnhochhauses zumindest im Ansatz schützen. Das Mobilitätskonzept ist nachgewiesen, Fahrradstellplätze und Müll liegen bis auf beim Wohnhochhaus praktikabel und gut integriert am Hauseingang.

Die grünen Höfe und die Option auf eine grüne Dachterrasse auf dem Wohnturm versprechen neben den internen gemeinschaftlichen Erschließungsräumen der sechsgeschossigen Wohnbausteine ein attraktives versiegelungsarmes Wohnumfeld.

Das Wohnhochhaus ist gut proportioniert und weist mit seiner leicht asymmetrischen Stellung auf die Umlenkung des Thumenberger Weges hin. Auch von Süden liegt der Hochpunkt richtig. Die wohlproportionierten Baukörper werden über eine feine Profilierung unprätentiös gegliedert und versprechen so eine zeitlose elegante Anmutung.

Die Grundrisse sind in ihrer Struktur klar aufgebaut, sind insbesondere beim Wohnhoch-haus ausgesprochen effektiv.

Mit Vorschlägen zur Hybridbauweise aus mehreren Konstruktionsmaterialien liefern die Verfasser*innen einen wertvollen Vorschlag zur Nachhaltigkeit. Dies vor allem auch, weil der Vorschlag nicht nur die Fassaden, sondern auch die Geschossdecken betrifft.

Insgesamt greift der Entwurf das Wesen des städtebaulichen Rahmenplanes auf, kann hinsichtlich Klimaschutz und Nachhaltigkeit überzeugen und scheint wirtschaftlich in Erstellung und Unterhalt zu sein. Die Überführung in eine architektonische Struktur ist vielversprechend.


„Wir freuen uns über diesen Entwurf. Er nimmt die Inhalte des städtebaulichen Rahmenplans, die neben zahlreichen Fachleuten unter anderem mit dem Bürgerverein und den Nachbarn erarbeitet wurden, fast vollumfänglich auf. So wird an dieser Stelle ein Wohnquartier entstehen, dass den künftigen Bewohnern eine hohe Wohnqualität bietet, sich städtebaulich hervorragend einfügend wird und auch unseren nachhaltigen Anspruch erfüllt, gibt sich wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira überzeugt.

Im weiteren Fortgang erfolgen nun die Gespräche mit dem Siegerbüro zur Vorbereitung einer vertieften Planung. Aus heutiger Sicht wird etwa Ende 2025 mit dem Baubeginn gerechnet. Es werden dann in diesen Abschnitten rund 300 Mietwohnungen entstehen.

Die Wettbewerbsarbeiten werden in den Schaufenstern des Offenen Büros des Stadtplanungsamtes, Lorenzer Straße 30, vom 08.03.21 bis 16.03.21 zu sehen sein. Ab dem 11.03.21 können alle Arbeiten >>hier angesehen werden.

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